(Abt. 4) Biologie der Fische, Fischerei und Aquakultur
In der Abteilung Biologie der Fische, Fischerei und Aquakultur untersuchen wir die ökologischen und evolutionären Prozesse, die Populationen und Gemeinschaften von Süßwasserfischen strukturieren und deren Funktionen und ökologischen Leistungen beeinflussen. Ein wichtiger Teil unserer Arbeit konzentriert sich auf die Wechselwirkungen zwischen natürlichen und anthropogenen Faktoren und deren Auswirkungen auf Evolution, Fortpflanzung, Stress, Entwicklung, Wachstum, Verhalten, Produktivität und Fischereiqualität von Fischen. Unser Ziel ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen für die Erhaltung wild lebender Fischpopulationen sowie für ein nachhaltiges Fischereimanagement und die Aquakultur zu schaffen. Zu den methodischen Ansätzen gehören hypothesengeleitete Laborforschung, Mesokosmen-Experimente, Manipulation von Seen, vergleichende Feldstudien und theoretische Modellierung.
Forschungsgruppen
Abteilungsmitglieder
Ausgewählte Publikationen
A candidate sex determination locus in amphibians which evolved by structural variation between X- and Y-chromosomes
Die Autor*innen haben einen Genort für die Geschlechtsbestimmung bei Wechselkröten identifiziert. Dies ist erst der zweite bekannte genetische Mechanismus für die Geschlechtsdifferenzierung bei Amphibien.
![Nature_Ecology&Evolution Nature_Ecology&Evolution](/system/files/image/Nature_Ecology%26Evolution.jpg)
Inland navigation and land use interact to impact European freshwater biodiversity
Anhand umfangreicher Langzeitdaten zeigen die Autor*innen, dass der Schiffsverkehr in den letzten Jahrzehnten zu einem deutlichen Verlust der biologischen Vielfalt von Fischen und Makroinvertebraten in Europas Flüssen beigetragen hat. Und dazu, dass die verbliebenen Tiergemeinschaften immer einheitlicher werden und flusstypische Arten verloren gehen. Invasive Arten hingegen nehmen deutlich zu.
Inland recreational fisheries contribute nutritional benefits and economic value but are vulnerable to climate change
Das Forschungsteam schätzt, dass weltweit mehr als elf Prozent der jährlich gemeldeten Fänge in der Binnenfischerei durch die Freizeitfischerei in Seen und Flüssen erzielt werden. Der ermittelte Gesamtkonsumwert geangelter Fische liegt bei rund 10 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Aufgrund des Klimawandels und anderer Gewässerentwicklungen sinkt jedoch die fischereiliche Ertragsfähigkeit.
![Methods in Ecology and Evolution Methods in Ecology and Evolution](/system/files/image/Methods_Ecology_Evolution.jpg)
Positioning aquatic animals with acoustic transmitters
In dem Aufsatz werden alle modernen Methoden der hochaufgelösten Fischtelemetrie präsentiert. Anwender*innen finden in diesem Aufsatz den Stand des Wissens.
To save sturgeons, we need river channels around hydropower dams
Wehre und andere Querbauwerke in den Flüssen behindern Störe nicht nur auf ihrem Weg zu den Laichplätzen, viele Tiere sterben auch in den Turbinen der Wasserkraftwerke. Die Autor*innen legen nun eine Handlungsempfehlung vor, wie Störe mit Umgehungsrinnen an Staustufen geschützt werden, und diese als zusätzlichen Lebensraum nutzen können.