Verbindungen in der Biodiversitätsforschung (BIBS)

WP1: "ScapeLabs" Experimentelle Plattform | WP2: Aquatisch-terrestrische Kopplung

Projektsteckbrief

Themenbereiche

Aquatische und terrestrische Ökosysteme sind durch Austausch von Energie, Materie und Organismen eng miteinander verknüpft. Innerhalb einer Landschaft wird dieser wechselseitige Austausch durch die Struktur und räumliche Anordnung der einzelnen Ökosystemtypen und ihren Verknüpfungen bestimmt. Diese Verknüpfung unterschiedlicher Ökosystemtypen wird als Meta-Ökosystem bezeichnet. Wir gehen davon aus, dass die Quantität und Qualität der aquatisch-terrestrischen Kopplung einen bestimmenden Einfluss auf die Struktur und Funktion der Lebensgemeinschaften in Binnengewässern hat mit weitreichenden Konsequenzen für die biologische Vielfalt und die Funktionalität von Ökosystemen einer Landschaft. Daher zielen WP 1+2 darauf ab, Mechanismen und Prozesse zu erkennen, die der strukturellen und funktionellen Biodiversität unterschiedlicher aquatischer Ökosysteme zu Grunde liegen und durch terrestrische Einträge (organischer Kohlenstoff und Nährstoffe) und möglicherweise durch Schadstoffe aus landwirtschaftlichen Praktiken in unterschiedlichem Maße beeinflusst werden. Für entsprechende Versuche stellt WP 1 die „ScapeLabs Experimental Platform“ als Infrastruktur zur Verfügung. Rückkopplungseffekte auf räuberische Wirbellose aufgrund von Veränderungen der aquatischen Gemeinschaften an der Grenze zwischen terrestrischen und aquatischen Ökosystemen stehen dabei im Fokus.

In WP 2 werden die Auswirkungen pulsartiger, wechselseitiger Stoffflüsse zwischen den aquatischen und terrestrischen Ökosystemen quantifiziert und deren individuelle Ökosystem-Funktionsleistung untersucht. Zudem wird ein Meta-Ökosystem-Modell entwickelt, in dem die verschiedenen Biodiversitätskomponenten einfließen sollen. Um diese Ziele zu erreichen, integriert WP 2 Informationen über die biologische Vielfalt und deren Funktion von Ökosystemen in unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Maßstäben. Die Bandbreite reicht dabei von Studien zur genetischen Diversität ausgewählter Populationen bis hin zur Vielfalt ganzer Lebensgemeinschaften. Die Zeitskala umfasst kurzfristige Prozesse, z. B. extreme, kurzzeitige Wetterereignisse als auch längerfristige, mehrjährige Veränderungen einschließlich des globalen Klimawandels. Basierend auf Nahrungsnetz-, Netzwerk- und Meta-Ökosystem-Theorien und einer ausgewogenen Nutzung von Beobachtungs-, Experimentier- und Modellierungsansätzen untersucht WP2 die organismische Diversität auf verschiedensten Ebenen und reicht von Arten- und genetischer Diversität, funktioneller Merkmale bis hin zur Diversität gesamter Ökosystemen.

Weitere Informationen: http://www.bbib.org/bibs-projekt.html

Projektteam am IGB

Sabine Wollrab

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Theoretische Ökologie

Mark Gessner

Abteilungsleiter*in
Forschungsgruppe
Ökosystemprozesse

Danny Ionescu

Postdoktorand*in
Forschungsgruppe
Aquatische mikrobielle Ökologie

Camille Musseau

Postdoktorand*in
Forschungsgruppe
Wiedereinbürgerung atlantischer Störe in Deutschland
Finanzierung

BMBF