Ecological Novelty
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Novel organisms (neuartige Organismen). | Foto: Jonathan Jeschke u.a. / IGB
Klassische ökologische Forschung konzentriert sich auf natürliche und naturnahe Systeme. Im Zeitalter des Menschen, dem Anthropozän, wird es jedoch immer wichtiger, ökologische und evolutionäre Auswirkungen menschlichen Handelns zu verstehen.
Ecological novelty (ökologische Neuartigkeit) ist ein Überbegriff für historisch neuartige, menschlich verursachte Veränderungen auf den verschiedenen ökologischen Ebenen, von Organismen und Populationen über Lebensgemeinschaften zu Ökosystemen und Landschaften. Diese direkten und indirekten Auswirkungen menschlichen Handelns führen beispielsweise zu novel organisms (neuartige Organismen) und novel communities (neuartige Lebensgemeinschaften), welche wir in unserer Arbeitsgruppe untersuchen. Zu novel organisms gehören z.B. invasive Arten (unser Forschungsschwerpunkt), areal-erweiternde Arten, gentechnisch veränderte Organismen, synthetische Organismen oder neue Pathogene. Novel communities sind Lebensgemeinschaften ohne historisches Analogon, die durch (i) die Ankunft neuartiger Organismen und/oder (ii) abiotischen menschlich verursachten Änderungen entstanden sind. Als einen besonderen Typen neuartiger Ökosysteme untersuchen wir urbane Systeme einschließlich ihrer Biodiversität und Mensch-Natur-Beziehungen. Wir legen dabei einen Schwerpunkt auf Berlin, stellen aber auch Vergleiche mit anderen Städten weltweit her.
Wir verwenden hauptsächlich theoretische Forschungsmethoden, verfolgen jedoch auch empirische Ansätze. Beispielsweise untersuchen wir die großen Hypothesen und Fragestellungen der Invasionsbiologie, Stadtökologie und verwandten Disziplinen, indem wir verfügbare Daten sammeln, strukturieren und analysieren. Wir entwickeln und verwenden neue Synthesemethoden, um Information in Wissen umzuwandeln.