Aquatische mikrobielle Ökologie
Die MiBi Arbeitsgruppe, geleitet von Prof. Dr. Hans-Peter Grossart, wurde 2002 als Juniorgruppe am IGB, in der Abteilung 3 Experimentelle Limnologie am Stechlinsee (NO Deutschland) eingerichtet. Ursprünglich lag der Fokus der Gruppe auf der mikrobiellen und physiologischen Charakterisierung von absinkenden makroskopisch organischen Aggregaten und ihrer ökologischen Rolle in aquatischen Ökosystemen. Während der letzten Jahre hat sich der wissenschaftliche Fokus der Arbeitsgruppe erweitert und umfasst heute 1) Gene (single cell genomics, metagenomics and metatranscriptomics), 2) Organismen (Archea, Bakterien, Pilze), 3) biogeochemische Prozesse (mikrobieller Umsatz von organischem Material, Methanproduktion in der sauerstoffhaltigen Wassersäule), 4) Populationen und Gemeinschaften (aquatische (parasitische) Pilze, Actinobacteria, Phytoplanktonbakterien Interaktionen) bis hin zu 5) gesamten Ökosystemen (Seen, Meere, Ästuare, Flüsse). Ein Schwerpunkt ist es, Muster der Biodiversität und Prozesse auf der Mikroskala mit solchen auf der Landschafts- und der globalen Ebene zu verknüpfen. Daher umfasst das Methodenspektrum der Arbeitgruppe eine Vielzahl vom OMICS Ansätzen, biogeochemische Messungen, traditionelle Methoden der Mikrobiologie und Mikroskopie, Feld-, Mesokosmos- und Laborstudien, sowie Methoden der Nah- und Fernerkundung. Die MiBI Arbeitsgruppe schließt verschiedenste Kulturen und Expertisen ein, inklusive Biologen, Chemiker, Physiker und Modellierer.
Spezielle Themen:
- Ökologie und Taxonomie aquatischer Pilze
- Auswirkungen von extremen Wetterereignissen auf die mikrobielle Diversität und Funktion
- Funktionelle und physikalische Eigenschaften von sinkenden Partikeln
- Ursprung und Verhalten von Methan in sauerstoffreichen Wasserkörpern
- Mechanismen und Bedeutung von Algen-Bakterien-Interaktionen
- Aquatisch-terrestrische Kopplung und ihre Effekte auf die aquatische Biodiversität
- Mikroplastik-Verschmutzung
Prof. Dr. Hans-Peter Grossart ist ein etablierter Experte auf dem Gebiet der aquatischen mikrobiellen Ökologie und der aquatischen Biodiversität; er hat >8000 Zitationen, hat >6 Millionen Euro Projektgelder eingeworben, fungiert als Editor verschiedenster Zeitschriften und hat >200 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht. Seit 2016 ist er “board member-at-large of the Association for the Sciences of Oceanography and Limnology”.