CONNECT
Projektsteckbrief
Laufzeit
Seeökosysteme leiden überproportional stark unter anthropogenem Druck und den Auswirkungen des Klimawandels. Insbesondere Seen entlang von Flusssystemen befinden sich derzeit mehrheitlich in einem schlechten ökologischen Zustand (WRRL).
Wie ähnlich entwickeln sich Seen, die durch Flusssysteme miteinander verbunden sind? Wie stark und wie schnell werden erhöhte terrestrische Nährstoffeinträge, z.B. nach Starkregenereignissen und sich daraus entwickelnde Algenblüten, weitergeleitet? Wie weit setzen sich die Auswirkungen eines lokalen Extremwetterereignisses über unterschiedlich stark verbundene Fluss-Seensysteme fort? Haben verbundene Seen ein erhöhtes Risiko zur Ausbildung potentiell toxischer Blaualgen-Blüten? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Algenblüten und dem Ausstoß klimarelevanter Gase wie Methan und Kohlendioxid? Und: Können wir solche pulsartigen Ereignisse in verbundenen Seen durch Fernerkundung z.B. mittels Satelliten aus dem Weltraum beobachten?
Um diese Fragen zu klären, wird im Projekt CONNECT eine enge Zusammenarbeit von Experten der Gewässer- und Landschaftsökologie sowie der Fernerkundung realisiert. Die außerordentliche Kombination aus großflächigen Fernerkundungsdaten mit in situ Messungen der Gewässer in hoher zeitlicher Auflösung soll zu neuen Erkenntnissen führen, um anthropogene und klimabedingte gewässerökologische Probleme besser zu verstehen. Das Untersuchungsgebiet der Studie umfasst dabei Seenketten im Norddeutschen Tiefland (Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern), die mit unterschiedlichen Flusssystemen (Havel, Elde, Spree, Dahme) verbunden sind. Neben dem regionalen Seenvergleich wird auch eine großskalige, experimentelle Studie zur Seenkonnektivität im IGB-Seelabor (www.lakelab.de), der experimentellen Großforschungseinrichtung des IGB im Stechlinsee, stattfinden.
Im Projekt CONNECT wird: (1) ein interdisziplinäres Exzellenz-Netzwerk zwischen Experten der Gewässerökologie (IGB(a), IOW(b)), Landschaftsökologie (ZALF(c)) und Fernerkundung (DLR(d), FUB(e), TUM(f), GFZ(g), HZG(h)) etabliert; (2) ein besseres Verständnis für Funktion und Reaktion von Gewässerökosystemen im regionalen Zusammenhang ermöglicht; (3) eine Grundlage zur Verbesserung und Unterstützung von Binnengewässer-Monitoring-Programmen mit Fernerkundungsdaten geschaffen, um (4) ein effektiveres Management unterschiedlicher Gewässertypen entlang von Seenketten zu ermöglichen.
a) Leibniz-Institute of Freshwater Ecology and Inland Fisheries, b) Leibniz-Institute of Baltic Research, c) Leibniz Centre for Agricultural Research, d) German Aerospace Center, e) Freie Universität Berlin, f) Helmholtz Centre Potsdam, g) Technical University Munich, h) Helmholtz Centre Geesthacht
Leibniz Gemeinschaft über den Leibniz-Wettbewerb 2018, Kooperative Exzellenz