Infection of filamentous phytoplankton by fungal parasites enhances herbivory in pelagic food webs
Massen von Cyanobakterien entziehen dem Gewässer Sauerstoff u. können Giftstoffe bilden. Cyanobakterien können selbst erkranken, beispielsweise durch Pilzparasiten. Ein Pilzbefall tötet die Cyanobakterien nicht nur ab, sondern macht sie auch leichter verdaulich für ihre natürlichen Fressfeinde, fanden Forschende vom IGB heraus. Die Pilzparasiten helfen also, das Wachstum von Blaualgen einzudämmen.
Spatial and temporal variability of methane emissions from cascading reservoirs in the Upper Mekong River
Die potentiellen Sedimentmethan-Produktionsraten steigen entlang der Kaskade von Reservoiren an. Ausgasen mittels Gasblasen (Ebullition) ist ein bisher übersehener Pfad für Methanemissionen. Diffusive Flüsse u. Ebullition zeigen eine hohe Variabilität innerhalb und zwischen den Reservoirs. Die Gasflüsse liegen im unteren/mittleren Bereich der globalen Schätzungen für Wasserkraftspeicher.
Geochemical focusing and sequestration of manganese during eutrophication of Lake Stechlin (NE Germany)
Die Eutrophierung des Stechlinsees führt zur Intensivierung interner Stoffkreisläufe u. so zu Veränderungen im Sediment. Durch reduktive Auflösung in flachen Arealen und anschließende Ausfällung wird Mn als Rhodochrosit im Sediment unterhalb von 56 m Tiefe fixiert. Die geochemische Mn-Fokussierung zeigt O2-Schwund im Tiefenwasser u. kann zur Rekonstruktion früher Umweltzustände genutzt werden.
Transformation of redox-sensitive to redox-stable iron-bound phosphorus in anoxic lake sediments under laboratory conditions
Unter oxischen Bedingungen entsteht an der Sediment-Wasser-Grenze an Eisenhydroxid gebundener Phosphor, der langfristig nicht stabil ist. Laborversuche zeigen, dass unter Anoxie im Sediment das unlösliche Mineral Vivianit entstehen kann – auch bei saisonaler Anoxie. Die Zugabe von Fe als Managementmaßnahme kann die Bildung von Vivianit und so die dauerhafte P-Speicherung im Sediment fördern.
The complexity of urban eco-evolutionary dynamics
Urbanisierungsprozesse beeinflussen das Wirkungsgefüge zwischen Ökologie und Evolution. Die Forschenden identifizierten fünf zentrale Triebkräfte des öko-evolutionären Wandels. Und sie definierten die wichtigsten Folgen für die ökosystemaren Leistungen. In der Folge untersuchten sie fünf neu entstehende Komplexitäten, die in Zukunft noch wissenschaftlich untersucht werden sollten.
Diet and Genotype of an Aquatic Invertebrate Affect the Composition of Free-Living Microbial Communities
Die Autor*innen zeigen, dass bei Daphnien der Wirtsgenotyp nicht nur die Zusammensetzung des Darmmikrobioms, sondern auch die Struktur der freilebenden Mikrobengemeinschaften, d.h. des Bakterioplanktons, beeinflusst. Es wird erwartet, dass diese Interaktion zu Rückkopplungsschleifen führt, in denen evolutionäre Veränderungen im Wirt das Bakterioplankton beeinflussen könnten.
Food nutrient availability affects epibiont prevalence and richness in natural Daphnia populations
Eine Feldstudie entlang eines Nahrungsquantitäts- und -qualitätsgradienten ergab, dass die Wirtspopulationsdichte u. die Prävalenz u. Diversität von Epibionten (Organismen, die Wirt besiedeln) bei Daphnia pulex durch das N:P-Verhältnis des Phytoplanktons beeinflusst werden. Ein Laborexperiment mit Daphnia magna bestätigte, dass die P-Begrenzung die Besiedlung durch Epibionten beeinflusst.
Set ambitious goals for biodiversity and sustainability
Die Autor*innen plädieren für ein "Sicherheitsnetz", das aus einer Vielzahl miteinander verbundener und ehrgeiziger Ziele besteht, um dem Rückgang der Biodiversität entgegenzuwirken. Kein einziges Ziel erfasst das Spektrum der voneinander abhängigen Komponenten der biologischen Vielfalt. Die Studie skizziert die wissenschaftliche Grundlage für die Neugestaltung der neuen Biodiversitätsziele.
Urbanization drives cross-taxon declines in abundance and diversity at multiple spatial scales
Die Studie analysiert die Beziehung zwischen Urbanisierung und Biodiversität bei verschiedenen Wasser- und Landtiergruppen u. auf verschiedenen räumlichen Skalen. Die Studie zeigt einen insgesamt starken negativen Einfluss der Verstädterung auf Abundanz u. Artenreichtum innerhalb von Habitat-Flecken u. unterstreicht die Bedeutung der Berücksichtigung mehrerer räumlicher Skalen und Taxa.
Evolutionary origins for ecological patterns in space
Die Autor*innen entwickelten ein Rahmenkonzept, unter welchen Bedingungen evolutionäre Prozesse ökologische Muster verstärken, dämpfen oder erschaffen. Sie zeigen, dass lokale Anpassung alles verändern kann – von der räumlichen Variation der Populationshäufigkeit bis hin zu Ökosystemeigenschaften. Die Studie zeigt 14 Mechanismen des Einflusses der Evolution auf räumliche ökologische Muster auf.