Uptake and physiological effects of the neonicotinoid imidacloprid and its commercial formulation Confidor® in a widespread freshwater oligochaete
Imidacloprid (IMI) ist eines der weltweit am häufigsten eingesetzten neuroaktiven Insektizide und gelangt in vielen Ländern in Oberflächengewässer, in der EU wurde es kürzlich für die Anwendung im Freien verboten. In der Studie wurden die Auswirkungen von reinem IMI und seiner kommerziellen Formulierung Confidor® auf Lumbriculus variegatus, eine Schlüsselart in Süßwassersedimenten, untersucht.
Phenol-rich fulvic acid as a water additive enhances growth, reduces stress, and stimulates the immune system of fish in aquaculture
Die Studie zeigt, dass eine Immunstimulation über die Kiemen mit Fulvosäure möglich ist und der hohe Phenolgehalt die allgemeine Gesundheit und Stressresistenz der Fische verbessert.
Heterozygous, polyploid, giant bacterium, Achromatium, possesses an identical functional inventory worldwide across drastically different ecosystems
Das größte Süßwasserbakterium, Achromatium oxaliferum, ist außerordentlich flexibel in seinen Ansprüchen. Die Bakterienstämme der verschiedenen Ökosysteme unterscheiden sich nicht in ihrem Erbgut, aber in ihren Genexpressionsmustern.
Geochemical signatures of lignite mining products in sediments downstream a fluvial-lacustrine system
Die Autor*innen haben untersucht, ob und in welchem Ausmaß Stoffe aus dem Braunkohletagebau des Lausitzer Reviers in den Sedimenten der Spree abgelagert werden: 90 Kilometer weit reicht ihre Signatur im Gewässerboden.
A probabilistic approach to dispersal in spatially explicit meta‑populations
Die Autor*innen haben einen wahrscheinlichkeitsbasierten Formalismus zur Modellierung der Artenverteilung entwickelt. Die "netzwerkbasierte probabilistische Verbindung (Network based Probabilistic Connectivity – NPC)" liefert Vorhersagen über die Verteilung u. den Fortbestand von Arten auf verschiedenen Zeitskalen sowie deren Abhängigkeit von der Patch-Verteilung u. Patch-Dichte in der Landschaft.
More than one million barriers fragment Europe’s rivers
Die Studie zeigt: Europa hat einige der am stärksten zerstückelten Flüsse der Welt. Im Durchschnitt gibt es etwa eine Barriere pro 1,4 Kilometer Fluss, in Deutschland sogar zwei Hindernisse pro Kilometer. Kleine Querbauwerke mit bis zu zwei Metern Aufstauhöhe machen dabei den Löwenanteil aus. Die Studie zeigt auch Lösungen auf, um die Durchgängigkeit vieler Bäche und Flüsse wiederherzustellen.
Parasite infection disrupts escape behaviours in fish shoals
Die Autor*innen zeigen, dass Dreistachlige Stichlinge, die mit dem Bandwurm Schistocephalus solidus infiziert sind, die Übertragung von Fluchtreaktionen in einem Schwarm stören können u. so ihr eigenes, sowie das Prädationsrisiko ihrer nicht infizierten Schwarmmitglieder erhöhen. Die Studie deckt eine potenziell weitreichende Fitness-Folge der Gruppenbildung mit infizierten Individuen auf.
Sulphate in freshwater ecosystems: a review of sources, biogeochemical cycles, ecotoxicological effects and bioremediation
Die Sulfatbelastung von Binnengewässern ist ein anhaltendes globales Problem. Klimawandel, Landnutzung und Bergbau zählen zu den Hauptursachen. Die Übersichtsarbeit zeigt, dass Sulfat den biogeochemischen Umsatz von Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor beeinflusst und toxische Effekte auf aquatische Organismen haben kann. Bioremediation in Pufferzonen ist ein Instrument zur Schadensbegrenzung.
The combined effects of climate change and river fragmentation on the distribution of Andean Amazon fishes
Die Autor*innen kombinierten Artverbreitungsmodelle u. Funktionsmerkmale von Amazonasfischen der Anden mit Staudammstandorten u. Klimaprognosen. Sie bewerteten die möglichen Auswirkungen des künftigen Klimas auf die Artverbreitung, untersuchten die kombinierten Effekte von Flussfragmentierung u. Klimawandel sowie die Zusammenhänge zwischen diesen Auswirkungen u. den Funktionsmerkmalen der Arten.
Biodiversity policy beyond economic growth
Die Autor*innen möchten die Aufmerksamkeit von Forschenden und politischen Entscheidungsträger*innen auf zwei wichtige Schritte lenken: die Anerkennung des Konflikts zwischen Wirtschaftswachstum und Erhalt der biologischen Vielfalt bei politischen Entscheidungen und die Erforschung sozioökonomischer Alternativen jenseits des Wirtschaftswachstums bei der Entwicklung von (Biodiversitäts-)Szenarien.