Depth-discrete metagenomics reveals the roles of microbes in biogeochemical cycling in the tropical freshwater Lake Tanganyika
Die Autor*innen analysierten die mikrobielle Gemeinschaft im Tanganjikasee bis in 1 km Tiefe und ihre Rolle im biogeochemischen Kreislauf. Die mikrobielle Gemeinschaft im Oberflächenwasser unterschied sich kaum von der eines Sees der gemäßigten Zone. Das anoxische Wasser enthielt viele Archaea und Phyla-Arten mit großem genomischen Potenzial für die Verstoffwechselung von Stickstoff u. Schwefel.
Safeguarding freshwater life beyond 2020: recommendations for the new global biodiversity framework from the European experience
2020 endete die „UN-Dekade der Biodiversität“. Doch der zum Abschluss veröffentlichte UN-Bericht zeigt: Keines der 20 Aichi-Biodiversitätsziele wurde in den letzten zehn Jahren erreicht. Ein Forschungsteam unter Leitung des IGB spricht 14 Empfehlungen für politische Folgeabkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt aus – mit Blick auf die Süßwasser-Biodiversität.
Shallow lakes at risk: nutrient enrichment enhances top‐down control of macrophytes by invasive herbivorous snails
Die Autor*innen erforschten, wie eine veränderte Nährstoffbelastung den Top-Down-Effekt einer invasiven herbivoren Schneckenart auf Unterwasserpflanzen modifiziert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Herbivorie einen Kollaps der Unterwasserpflanzen und Umschlag in den trüben Zustand wahrscheinlicher macht und dass dieser Effekt bei geringeren Schneckendichten auftritt, wenn die Nährstoffe steigen.
Shifting states, shifting services: linking regime shifts to changes in ecosystem services of shallow lakes
Die Autor*innen identifizierten die wichtigsten Ökosystemleistungen von Flachseen und ihre Verbindung zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und diskutierten mögliche Zielkonflikte. Sie identifizierten 39 Ökosystemleistungen, die mit 10 verschiedenen SDGs verknüpft sind, während mehrere Kompromisse innerhalb und zwischen Ökosystemleistungen über Ökosysteme hinweg identifiziert wurden.
Revisiting global trends in freshwater insect biodiversity
Die Autor*innen kommentierten eine Studie zur Entwicklung der Insektenbiomasse und -abundanz (van Klink et al. 2020), und argumentierten warum sie die für die Binnengewässern gesammelten Daten für nicht-repräsentativ halten und die Ergebnisse keine Rückschlüsse auf eine Verbesserung des Zustands von Süßwasserökosystemen erlauben.
Projecting the continental accumulation of alien species through to 2050
Ein internationales Team mit Jonathan Jeschke erstellte die ersten globalen quantitativen Vorhersagen für die zukünftige Entwicklung der Anzahl gebietsfremder Arten. Basierend auf einem neuen Modell und unter der Annahme eines Business-as-usual-Szenarios erwartet das Team bis 2050 eine Zunahme gebietsfremder Arten um 36% weltweit, und sogar um 64% in Europa.
Size‐selective mortality induces evolutionary changes in group risk‐taking behaviour and the circadian system in a fish
Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob durch größenselektive Fischerei aus evolutionärer Sicht das Verhalten sowie der Chronotyp verändert werden kann. Sich an die Größenselektion anpassende Zebrafische änderten ihr Mutigkeitsverhalten und zeigten molekulare Veränderungen der inneren Uhr, die sich aber nur in subtilen Anpassungen des diurnalen Verhaltens äußerten.
Citizen science versus professional data collection: comparison of approaches to mosquito monitoring in Germany
Die Autor*innen verglichen 2 Methoden zum Monitoring von Stechmücken in Deutschland: professionell mit Fallen vs. Citizen Science. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Methoden sehr gut ergänzen. Während systematisch platzierte Fallen eine bessere Kartierung der Mückenvielfalt erlauben, gewährleisten die Daten des Citizen Science-Projekts Mückenatlas ein schnelleres Aufspüren invasiver Arten.
Lunar illuminated fraction is a poor proxy for moonlight exposure
Die Autor*innen schlagen vor, dass der beleuchtete Teil des Mondes generell nicht in biologischen Studien verwendet werden sollte, da alternative Variablen wie die horizontale Beleuchtungsstärke die Mondlichtexposition besser darstellen und daher eine größere Chance bieten, die Auswirkungen des Mondlichts zu erkennen. Sie erklären, wie das Mondlicht mit der Jahres- und Nachtzeit variiert.
Global participation in and public attitudes toward recreational fishing: international perspectives and developments
In dieser Literaturstudie werden die globalen Trends in der Freizeitfischerei, die Partizipationsgründe und ihre soziale Einbettung weltweit betrachtet. In den westlichen Ländern wird eine Verschiebung der öffentlichen Werte von anthropozentrischen zu biozentrischen Sichtweisen dokumentiert; Dort wird die Erhaltung der Biodiversität zu einem Hauptziel des modernen Fischereimanagements.