(Abt. 3) Plankton- und Mikrobielle Ökologie

Schwerpunkt der Untersuchungen der Abteilung Plankton- und Mikrobielle Ökologie am Ufer des Stechlinsees sind die Folgen des globalen Umweltwandels auf Gewässer. Im Zentrum stehen dabei Auswirkungen auf die Biodiversität und Stoffumsätze von Planktongemeinschaften in Seen. Das schließt Untersuchungen über die Dynamik, die Aktivität und die vielfältigen Wechselwirkungen von Bakterien, Phytoplankton, Zooplankton und Pilzen ein. Ein besonderes Merkmal der Forschung in der Abteilung sind Freilandexperimente im Seelabor des IGB, einer einzigartigen, im Stechlinsee schwimmenden Forschungsplattform. Diese Großexperimente werden durch Analysen von Langzeitdaten aus Freilandbeobachtungen, Laborversuche und die Entwicklung von Modelle und neuen Methoden der Plantonanalyse ergänzt. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen entwickeln wir Konzepte und Methoden für den Schutz und eine nachhaltige Bewirtschaftung von Gewässerökosystemen angesichts des fortschreitenden Umweltwandels.

Forschungsgruppen

Stella A. Berger
Mark Gessner
Jens Christian Nejstgaard
Sabine Wollrab

Abteilungsmitglieder

Ausgewählte Publikationen

Februar 2025
Oikos. - XX(2025)X, Art. e11020

Addressing grand ecological challenges in aquatic ecosystems: how can mesocosms be used to advance solutions?

Samuel J. Macaulay; Erik Jeppesen; Ulf Riebesell; Jens C. Nejstgaard; Stella A. Berger; Aleksandra M. Lewandowska; Andreu Rico; Ben J. Kefford; Csaba F. Vad; David M. Costello; Haijun Wang; Iris Madge Pimentel; Joana Barcelos e Ramos; Jose González; Kristian Spilling; Lisette de Senerpont Domis; Maarten Boersma; Maria Stockenreiter; Mariana Meerhoff; Martina G. Vijver; Mary Kelly-Quinn; Meryem Beklioğlu; Miguel G. Matias; Michael Sswat; Noël P. D. Juvigny-Khenafou; Patrick Fink; Peiyu Zhang; Ricardo H. Taniwaki; Robert Ptacnik; Silke Langenheder; Tom A. P. Nederstigt; Zsófia Horváth; Jeremy J. Piggott

Binnengewässer- und Meeresforscher*innen fassen ihre Expertenempfehlungen zu Möglichkeiten und Grenzen aquatischer Mesokosmen zusammen, um Lösungsansätze für die großen ökologischen Herausforderungen in aquatischen Ökosystemen zu finden. Dies erfordert eine neuartige Zusammenarbeit zwischen Ökologie und Technologieentwicklung.

Dezember 2024
Remote Sensing. - 16(2024)22, Art. 4327

Secchi Depth Retrieval in Oligotrophic to Eutrophic Chilean Lakes Using Open Access Satellite-Derived Products

Daniela Rivera-Ruiz ; José Luis Arumí ; Mario Lillo-Saavedra ; Carlos Esse ; Patricia Arancibia-Ávila ; Roberto Urrutia ; Marcelo Portuguez-Maurtua ; Igor Ogashawara

In der Studie wurde die Verwendung von offenen Satellitendaten zur Schätzung der Secchi-Scheibentiefe in 3 Seen in Chile untersucht. Im oligotrophen Panguipulli-See wurde kein Zusammenhang zwischen der geschätzten u. der gemessenen Secchi-Scheibentiefe festgestellt. Fortschritten bei der Verarbeitung von satellitengestützten Wasserqualitätsdaten, besonders bei klaren Gewässern, sind also nötig.

Global_Change_Biology
November 2024
Global Change Biology. - 30(2024)11, e17575

Rapid Eutrophication of a Clearwater Lake: Trends and Potential Causes Inferred From Phosphorus Mass Balance Analyses

Thomas Gonsiorczyk; Michael Hupfer; Sabine Hilt; Mark O. Gessner

In nur 10 Jahren hat sich die Phosphorkonzentration im Stechlinsee vervierfacht, was mit Algenblüten, Sauerstoffschwund im Tiefenwasser und anderen Zeichen der Eutrophierung einherging. Die Studie zeigt nun, dass die Ursachen nicht immer in steigenden Nährstoffeinträgen aus dem Einzugsgebiet oder in Rücklösungsprozessen im Tiefenbereich zu suchen sind, sondern auch in den flacheren Bereichen.

September 2024
Science of the Total Environment. - 934(2024), Art. 173188

Tapping into fungal potential: Biodegradation of plastic and rubber by potent Fungi

Sabreen S. Ibrahim; Danny Ionescu; Hans-Peter Grossart

Das Vorkommen von Kunststoffen in unserer Umwelt stellt eine zunehmende Belastung für die Natur und für unsere Gesundheit dar. Die Autor*innen haben nun Pilze aus Süßgewässern identifiziert, die Kunststoffpolymere aus Polyurethan, Polyethylen und Reifengummi effizient abbauen können. Entgegen bisheriger Annahmen war dafür keine Vorbehandlung der Kunststoffe notwendig.

September 2024
Limnology and Oceanography Letters. - 9(2024)6, 667-673

Unleashing the power of remote sensing data in aquatic research: Guidelines for optimal utilization

Igor Ogashawara; Sabine Wollrab; Stella A. Berger; Christine Kiel; Andreas Jechow; Alexis L. N. Guislain; Peter Gege; Thomas Ruhtz; Martin Hieronymi; Thomas Schneider; Gunnar Lischeid; Gabriel A. Singer; Franz Hölker; Hans-Peter Grossart; Jens C. Nejstgaard

Ziel war es, die Kompromisse bei der Nutzung von Fernerkundungsdaten in limnologischen Studien am Beispiel der Schätzung von Chlorophyll a aufgrund seiner Bedeutung als Wasserqualitätsindikator zu verdeutlichen. Daher ist eine strenge Validierung von Fernerkundungsprodukten, begleitet von einer vorsichtigen Interpretation der Daten, von wesentlicher Bedeutung.