Parasite infection disrupts escape behaviours in fish shoals
Die Autor*innen zeigen, dass Dreistachlige Stichlinge, die mit dem Bandwurm Schistocephalus solidus infiziert sind, die Übertragung von Fluchtreaktionen in einem Schwarm stören können u. so ihr eigenes, sowie das Prädationsrisiko ihrer nicht infizierten Schwarmmitglieder erhöhen. Die Studie deckt eine potenziell weitreichende Fitness-Folge der Gruppenbildung mit infizierten Individuen auf.
Sulphate in freshwater ecosystems: a review of sources, biogeochemical cycles, ecotoxicological effects and bioremediation
Die Sulfatbelastung von Binnengewässern ist ein anhaltendes globales Problem. Klimawandel, Landnutzung und Bergbau zählen zu den Hauptursachen. Die Übersichtsarbeit zeigt, dass Sulfat den biogeochemischen Umsatz von Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor beeinflusst und toxische Effekte auf aquatische Organismen haben kann. Bioremediation in Pufferzonen ist ein Instrument zur Schadensbegrenzung.
The combined effects of climate change and river fragmentation on the distribution of Andean Amazon fishes
Die Autor*innen kombinierten Artverbreitungsmodelle u. Funktionsmerkmale von Amazonasfischen der Anden mit Staudammstandorten u. Klimaprognosen. Sie bewerteten die möglichen Auswirkungen des künftigen Klimas auf die Artverbreitung, untersuchten die kombinierten Effekte von Flussfragmentierung u. Klimawandel sowie die Zusammenhänge zwischen diesen Auswirkungen u. den Funktionsmerkmalen der Arten.
Biodiversity policy beyond economic growth
Die Autor*innen möchten die Aufmerksamkeit von Forschenden und politischen Entscheidungsträger*innen auf zwei wichtige Schritte lenken: die Anerkennung des Konflikts zwischen Wirtschaftswachstum und Erhalt der biologischen Vielfalt bei politischen Entscheidungen und die Erforschung sozioökonomischer Alternativen jenseits des Wirtschaftswachstums bei der Entwicklung von (Biodiversitäts-)Szenarien.
Infection of filamentous phytoplankton by fungal parasites enhances herbivory in pelagic food webs
Massen von Cyanobakterien entziehen dem Gewässer Sauerstoff u. können Giftstoffe bilden. Cyanobakterien können selbst erkranken, beispielsweise durch Pilzparasiten. Ein Pilzbefall tötet die Cyanobakterien nicht nur ab, sondern macht sie auch leichter verdaulich für ihre natürlichen Fressfeinde, fanden Forschende vom IGB heraus. Die Pilzparasiten helfen also, das Wachstum von Blaualgen einzudämmen.
Spatial and temporal variability of methane emissions from cascading reservoirs in the Upper Mekong River
Die potentiellen Sedimentmethan-Produktionsraten steigen entlang der Kaskade von Reservoiren an. Ausgasen mittels Gasblasen (Ebullition) ist ein bisher übersehener Pfad für Methanemissionen. Diffusive Flüsse u. Ebullition zeigen eine hohe Variabilität innerhalb und zwischen den Reservoirs. Die Gasflüsse liegen im unteren/mittleren Bereich der globalen Schätzungen für Wasserkraftspeicher.
Geochemical focusing and sequestration of manganese during eutrophication of Lake Stechlin (NE Germany)
Die Eutrophierung des Stechlinsees führt zur Intensivierung interner Stoffkreisläufe u. so zu Veränderungen im Sediment. Durch reduktive Auflösung in flachen Arealen und anschließende Ausfällung wird Mn als Rhodochrosit im Sediment unterhalb von 56 m Tiefe fixiert. Die geochemische Mn-Fokussierung zeigt O2-Schwund im Tiefenwasser u. kann zur Rekonstruktion früher Umweltzustände genutzt werden.
Transformation of redox-sensitive to redox-stable iron-bound phosphorus in anoxic lake sediments under laboratory conditions
Unter oxischen Bedingungen entsteht an der Sediment-Wasser-Grenze an Eisenhydroxid gebundener Phosphor, der langfristig nicht stabil ist. Laborversuche zeigen, dass unter Anoxie im Sediment das unlösliche Mineral Vivianit entstehen kann – auch bei saisonaler Anoxie. Die Zugabe von Fe als Managementmaßnahme kann die Bildung von Vivianit und so die dauerhafte P-Speicherung im Sediment fördern.
The complexity of urban eco-evolutionary dynamics
Urbanisierungsprozesse beeinflussen das Wirkungsgefüge zwischen Ökologie und Evolution. Die Forschenden identifizierten fünf zentrale Triebkräfte des öko-evolutionären Wandels. Und sie definierten die wichtigsten Folgen für die ökosystemaren Leistungen. In der Folge untersuchten sie fünf neu entstehende Komplexitäten, die in Zukunft noch wissenschaftlich untersucht werden sollten.
Diet and Genotype of an Aquatic Invertebrate Affect the Composition of Free-Living Microbial Communities
Die Autor*innen zeigen, dass bei Daphnien der Wirtsgenotyp nicht nur die Zusammensetzung des Darmmikrobioms, sondern auch die Struktur der freilebenden Mikrobengemeinschaften, d.h. des Bakterioplanktons, beeinflusst. Es wird erwartet, dass diese Interaktion zu Rückkopplungsschleifen führt, in denen evolutionäre Veränderungen im Wirt das Bakterioplankton beeinflussen könnten.