Projekt PLATON

Untersuchung der Ursachen und Folgen des Vorkommens pflanzenassoziierter toxischer Cyanobakterien in Süßwasserökosystemen

Giftige Blüten planktonischer Cyanobakterien stellen seit Jahrzehnten ein ernstes globales Problem in Süßwasser dar. Cyanobakterielle Toxine schädigen Menschen, Tiere, Ökosysteme, Trinkwasservorräte, Immobilienwerte und Freizeitaktivitäten. Infolgedessen konzentrierten sich umfangreiche Forschungsanstrengungen auf die Ursachen und Folgen von Blüten und es wurden verschiedene Managementmaßnahmen entwickelt. In jüngerer Zeit gab es ähnliche Bedenken hinsichtlich giftiger Cyanobakterien, die an Oberflächen wachsen (d. h. eher benthisch als planktonisch leben), insbesondere in Seen und Flüssen mit klarem Wasser. Diese produzieren auch starke Giftstoffe, von denen einige stark mit Tiervergiftungen in Verbindung gebracht werden und an untergetauchten Wasserpflanzen anhaften können. Diese pflanzenassoziierten giftigen Cyanobakterien sind von besonderem wissenschaftlichen und sozioökonomischen Interesse, da submerse Pflanzen eine große Oberfläche für assoziierte Cyanobakterien bieten, in Süßwasserlebensräumen natürlicherweise häufig vorkommen und nach Managementbemühungen zur Reduzierung des Nährstoffeintrags häufig wieder in Gewässern auftauchen; pflanzenfressende Wasservögel und Fische grasen auf Unterwasserpflanzen, können durch pflanzenassoziierte Cyanobakterien vergiftet werden und Giftstoffe über das Nahrungsnetz übertragen; Nicht bewurzelte oder abgelöste Wasserpflanzen können als Überträger fungieren und giftige Cyanobakterien zu Strandzonen transportieren, wo sie mit Menschen und Tieren in Kontakt kommen, was das Potenzial für Vergiftungsereignisse weltweit, auch in Deutschland, erhöht; und giftige Cyanobakterien und ihr Mikrobiom können Stickstoff (N) binden und symbiotisch mit Wasserpflanzen interagieren, wobei Pflanzen Phosphor (P) aus den Sedimenten und/oder organischen Kohlenstoffverbindungen bereitstellen, ähnlich der Symbiose zwischen N-fixierenden Cyanobakterien und Torfmoosen.

Projektteam am IGB

Sabine Hilt

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Aquatisch-terrestrische Kopplung und Regimewechsel

Nikola Stankovic

Postdoktorand*in
Forschungsgruppe
Aquatisch-terrestrische Kopplung und Regimewechsel

Sven Meißner

Postdoktorand*in
Forschungsgruppe
Aquatisch-terrestrische Kopplung und Regimewechsel

Constancia Levertz

Technik und Labor
Forschungsgruppe
Nährstoffkreisläufe und chemische Analytik