AQUACROSS

Wissen, Bewertung und Bewirtschaftung aquatischer Biodiversität und Ökosystem-leistungen im Kontext der EU-Direktiven

Zur Erhaltung der europäischen Gewässerlebensräume hat die Europäische Union mehrere Richtlinien verabschiedet, wie die Vogelschutz- und Habitatrichtlinie, die Wasserrahmenrichtlinie und die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie. Auf dieser Grundlage wurden in den Ländern der EU Maßnahmen ergriffen, um aquatische Ökosysteme und ihre biologische Vielfalt besser zu schützen. Allerdings ist es bis heute – trotz einzelner Fortschritte –nicht gelungen, den allgemeinen Trend des Schwunds der Artenvielfalt in europäischen Gewässern zu stoppen oder gar umzukehren. Bei der Vielzahl der existierenden politischen Ziele, Konzepte, Daten und Managementansätze fällt es oftmals schwer, praktikable und auch grenzübergreifend realisierbare Managementlösungen zu entwickeln. Hier setzt das Projekt AQUACROSS (Knowledge, Assessment, and Management for AQUAtic Biodiversity and Ecosystem Services aCROSS EU policies) an, an dem 17 europäische und internationale Institutionen, unter ihnen auch das IGB, beteiligt sind: Es fokussiert auf die weitere Entwicklung und praktische Anwendung des Prinzips des „Ökosystem-basierten Managements“ für alle Gewässerökosysteme, also auf Süßwasser-, Küsten- und Meeresökosysteme. Die Forschergruppen entwickeln und testen hierfür robuste und kosteneffektive Maßnahmen des Gewässerschutzes, insbesondere integrierte Management-Ansätze, die auch eine nachhaltige sozio-ökonomische Perspektive eröffnen.

Das IGB leitet dabei das Arbeitspaket zur Vorhersage der Biodiversität und Ökosystemleistungen, und koordiniert alle Aktivitäten bezüglich der Süßwasserökosysteme. So werden beispielsweise umfangreiche Daten zu den bestehenden und neu geplanten Wasserkraftanlagen im Donaueinzugsgebiet gesammelt, die in dieser Region stark expandieren. Diese Daten können zur Vorhersage über die zukünftige Verfügbarkeit von Lebensräumen verwendet werden, und zum Vergleich von Planungsalternativen dienen. Darüber hinaus erstellen Wissenschaftler und Techniker im Projekt AQUACROSS Zuarbeiten zu den Themen „Treiber und Stressoren für aquatische Ökosysteme“, „Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Ökosystemfunktionen und -dienstleistungen“ und „Ökosystembasiertes Management zur Unterstützung rechtlicher Zielsetzungen“ sowie zur projektübergreifenden Informationsplattform. Diese neue Plattform wird Daten und Wissen zu allen aquatischen Lebensräumen in einer gemeinsamen Internet-Oberfläche bündeln, vereinheitlichen und verfügbar machen. Darin sollen auch Informationen aus bestehenden Portalen wie etwa der „Freshwater Information Platform (FIP)“ integriert werden.

Weitere Informationen

Koordinierung: Ecologic Institute EU

Ansprechpersonen

Sonja Jähnig

Abteilungsleiter*in
Forschungsgruppe
Aquatische Ökogeographie

Martin Pusch

Programmbereichssprecher*in
Forschungsgruppe
Funktionelle Ökologie und Management von Flüssen und Seeufern

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