
Foto: Micha Sager auf Pixabay
In Ihrem Feedback stimmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IGB zu, dass der Großteil der bisher verfolgten Ziele der Strategie bis zum Jahr 2020 nicht erreicht wurde und der weitere Verlust der biologischen Vielfalt in Deutschland nicht aufgehalten werden konnte.
Im aktuellen Entwurf ist aus wissenschaftlicher Sicht nur das Minimum festgehalten, hinter das im politischen Prozess nicht zurückgefallen werden sollte, wenn ein Mindestmaß an gewässerökologischer Biodiversität – auch als menschliche Lebensgrundlage – gewahrt werden soll.
Besonders wichtig ist aus Forschungssicht die im Entwurfstext getroffene Aussage, dass Ziele allein keine Krisen lösen können und eine deutlich verbesserte Umsetzung notwendig ist. Gerade in der Gewässer- und Wasserpolitik muss bei den Binnengewässern ein sehr starkes Umsetzungsdefizit konstatiert werden, wie es z.B. schon seit Jahren bei der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) festgestellt wird. Ganzheitliche Ansätze – die dann auch politisch ressortübergreifend verbindlich sein müssen – sind anspruchsvoller, versprechen jedoch auch eine deutlich höhere Wirksamkeit und Nachhaltigkeit.
Insgesamt betonen die IGB-Forschenden, dass die Binnengewässer im aktuellen Strategieentwurf noch nicht ausreichend berücksichtigt und integriert sind. Kommentiert wurden auch wichtige Detailaspekte der Strategie, zum Beispiel Renaturierung, Durchgängigkeit und die damit verbundene Wasserkraftproblematik, Nährstoff- und Chemikalieneinträge und die Zukunft der Biodiversitätsforschung.
Das gesamte IGB-Feedback kann hier auf der Website heruntergeladen werden.