Blitzlicht
Johannes Graupner

IGB gibt Feedback zur Nationalen Biodiversitätsstrategie 2030

Ökosysteme und Biodiversität der Binnengewässer besser berücksichtigen
Die Bundesregierung hat um Feedback zu ihrem Entwurf für die Nationale Biodiversitätsstrategie 2030 gebeten. Das hat das IGB zum Anlass genommen, die Inhalte aus Forschungssicht zu kommentieren - und veröffentlicht die Analyse hier auch öffentlich.

Foto: Micha Sager auf Pixabay

In Ihrem Feedback stimmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IGB zu, dass der Großteil der bisher verfolgten Ziele der Strategie bis zum Jahr 2020 nicht erreicht wurde und der weitere Verlust der biologischen Vielfalt in Deutschland nicht aufgehalten werden konnte.

Im aktuellen Entwurf ist aus wissenschaftlicher Sicht nur das Minimum festgehalten, hinter das im politischen Prozess nicht zurückgefallen werden sollte, wenn ein Mindestmaß an gewässerökologischer Biodiversität – auch als menschliche Lebensgrundlage – gewahrt werden soll.

Besonders wichtig ist aus Forschungssicht die im Entwurfstext getroffene Aussage, dass Ziele allein keine Krisen lösen können und eine deutlich verbesserte Umsetzung notwendig ist. Gerade in der Gewässer- und Wasserpolitik muss bei den Binnengewässern ein sehr starkes Umsetzungsdefizit konstatiert werden, wie es z.B. schon seit Jahren bei der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) festgestellt wird. Ganzheitliche Ansätze – die dann auch politisch ressortübergreifend verbindlich sein müssen – sind anspruchsvoller, versprechen jedoch auch eine deutlich höhere Wirksamkeit und Nachhaltigkeit.

Insgesamt betonen die IGB-Forschenden, dass die Binnengewässer im aktuellen Strategieentwurf noch nicht ausreichend berücksichtigt und integriert sind. Kommentiert wurden auch wichtige Detailaspekte der Strategie, zum Beispiel Renaturierung, Durchgängigkeit und die damit verbundene Wasserkraftproblematik, Nährstoff- und Chemikalieneinträge und die Zukunft der Biodiversitätsforschung.

Das gesamte IGB-Feedback kann hier auf der Website heruntergeladen werden.

Ansprechpersonen

Sami Domisch

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Globale Süßwasserbiodiversität

Jörn Gessner

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Wiedereinbürgerung atlantischer Störe in Deutschland

Sabine Hilt

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Aquatisch-terrestrische Kopplung und Regimewechsel

Sonja Jähnig

Abteilungsleiter*in
Forschungsgruppe
Aquatische Ökogeographie

Sibylle Schroer

Wissenschaftliche Koordinatorin Nachhaltigkeitsforschung
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Matthias Stöck

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Genetik und Evolution von Fischen (und anderen Wirbeltieren)

Markus Venohr

Programmbereichssprecher*in
Forschungsgruppe
Flussgebietsmodellierung

Christian Wolter

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Fließgewässerrevitalisierung
Downloads

Seite teilen