Eine nachhaltige und klimaschonende Nutzung von Land-, Wasser- und Bodenressourcen ist ein anerkanntes politisches und wissenschaftliches Ziel in Deutschland. Bei der aktiven Umsetzung im lokalen und regionalen Kontext dominieren hingegen häufig konträre Interessen. Dies wird insbesondere dadurch verstärkt, dass geobezogene Aktivitäten wie Bergbau, Grundwasserentnahme, Landwirtschaft oder die Erschließung erneuerbarer Energien aus Geothermieanlagen vor allem in ländlichen Gebieten stattfinden. Der größte Teil der Kommunikation und Partizipation zu geowissenschaftlicher Forschung findet jedoch in Städten statt, angesiedelt an Universitäten, Ingenieurbüros, Museen und anderen städtischen Einrichtungen. Ziel dieses Projekts ist es, kontextbezogenes, gegenseitiges Lernen und einen direkten Austausch zwischen der ländlichen Bevölkerung und Geowissenschaftler*innen zu ermöglichen, um dadurch die Menschen vor Ort verstärkt in die gegenwärtigen und zukünftigen Transformationsprozesse einzubinden. In bundesweit verteilten Fokusregionen werden jeweils zwei niedrigschwellige Formate durchgeführt. Die Geowissenschaftliche Landpartie zielt darauf ab, ein nicht-wissenschaftliches erwachsenes Publikum durch informelle Veranstaltungen im Stil von Wissenschaftscafés und -kneipen (“Auf einen Kaffee mit der Erde” und “Auf ein Bier mit der Erde”) zu erreichen und mit ihnen in den Dialog zu treten. Fragen aus der Bevölkerung können direkt beantwortet und (kontrovers) diskutiert werden. Diese etablierten Formate der Wissenschaftskommunikation aus dem städtischen Umfeld werden an die Realitäten der ländlichen Bevölkerung angepasst. Dadurch erhalten die Wissenschaftler*innen auch die Möglichkeit, die Perspektiven einer wenig beachteten Zielgruppe proaktiv in Forschungsfragen von hoher geowissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz einzubeziehen. Unter diesem Link finden Sie die Projektwebseite.