
Die Bilder zeigen, wie sich die Beleuchtung in Calgary (Kanada) verändert hat. Grundlage sind zwei Aufnahmen, die von der Internationalen Raumstation ISS im Jahr 2010 sowie 2015 gemacht wurden. Etliche Bereiche in den Außenbezirken werden unterdessen dauerhaft beleuchtet. Zudem wurde in vielen Wohngebieten von den gelblich strahlenden Natriumdampflampen auf weiße LEDs umgestellt. | Bild: NASA’s Earth Observatory; Christopher Kyba / GFZ
Das Team um IGB-Gastwissenschaftler Christopher Kyba – beheimatet am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) – nutzte für die Untersuchung erstmals ein eigens dafür in den Weltraum gebrachtes Strahlungsmessgerät: ein Radiometer, das Licht im sichtbaren und im Nahinfrarotbereich erfasst. Die Visible Infrared Imaging Radiometer Suite kreist seit 2011 auf dem Satelliten Suomi-NPP um die Erde und detektiert Licht im Wellenlängenbereich zwischen 500 und 900 Nanometern. Mithilfe der VIIRS-Daten konnten genaue Karten der Lichtabstrahlung über einen Zeitraum von 2012 bis 2016 erzeugt werden.
Obwohl VIIRS einen Teil des weißen Lichtes der neuen LED-Lampen nicht einmal messen kann, zeigen die Daten eine klare Zunahme. „In Wirklichkeit ist es also noch heller. Das ist ärgerlich, da LEDs großes Potenzial haben – man müsste sie nur richtig einsetzen. Mit der Beachtung einiger weniger Grundregeln kann man schon viel verbessern“, fordert Franz Hölker, Co-Autor der Studie und Leiter der IGB-Arbeitsgruppe Lichtverschmutzung und Ökophysiologie.
Hier finden Sie unsere Empfehlungen für eine "nachtfreundliche" Beleuchtung >
Lesen Sie die Studie im Open Access Journal Science Advances oder die deutschsprachige Zusammenfassung auf Spektrum der Wissenschaft >

Grafik: Christopher Kyba / Science Advances

Berlin in der Nacht. | Bild: Christopher Kyba / NASA’s Earth Observatory

Veränderungen der nächtlichen Lichtemissionen von 2012 bis 2016 weltweit. | Grafik: Christopher Kyba / Science Advances