AQUATAG
Projektsteckbrief
Laufzeit
Tagesbasierte Freizeitnutzungen an Flüssen und Seen haben eine enorme Bedeutung in unserer Gesellschaft. Die Freizeitnutzung ist dabei sowohl abhängig von der Qualität der Gewässer, kann diese aber auch gleichzeitig (zumeist negativ) beeinflussen. Eigenschaften wie u.a. Wasserqualität, naturräumliche und infrastrukturelle Ausstattung, Erreichbarkeit, Besucherdichte definieren zusammen die Attraktivität eines Gewässers. Jedoch kann diese durch verschiedene Nutzergruppen und Individuen einer Gruppe sehr unterschiedlich bewertet werden. Eine zentrale Annahme des Projektes ist, dass Nutzungsqualität und ökologische Qualität über die gemeinsame Schnittstelle „Ökologische und soziale Tragfähigkeit“ erfasst werden können. Die zwingende Grundlage, eine systematische, zeitlich und räumlich differenzierte Erfassung der verschiedenen Nutzungen, liegt deutschlandweit bisher jedoch nicht vor.
Das Projekt AQUATAG will daher erstmalig die Nutzungen, Effekte und Präferenzen der Nutzer verschiedener Nutzungsgruppen harmonisiert quantifizieren und darauf basierend neue Managementansätze ableiten. Um dies zu ermöglichen, ist die Zusammenführung verschiedener neuartiger Forschungsansätze und Datenquellen auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Ebenen geplant. Deutschlandweit sollen die Freizeitnutzungen durch eine Auswertung von geo-referenzierten Daten sozialer Netzwerke sowie einer umfassenden Auswertung von Nutzungsinformationen deutscher Sport- und Freizeitverbände (z.B. Deutscher Ruderverband) ausgewertet und mit repräsentativen Umfragen zu Nutzungsvorlieben erfasst und quantifiziert werden. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der zeitlichen und räumlichen Ableitung von Nutzungspeaks zu. Diese Informationen werden mit Informationen des ökologischen Zustands auf Wasserkörperebene nach Wasserrahmenrichtlinie zusammengeführt, um Aussagen über die wechselseitigen Beziehungen abzuleiten. Für eine detaillierte Betrachtung der Nutzerpräferenzen und ökologischen Effekte sowie die Berücksichtigung möglicher Nutzungskonflikte sind verschiedene Arbeiten auf regionaler Ebene vorgesehen. So sind in den Modellregionen detaillierte Untersuchungen zu Aktivitäten, ökologischen Belastungen und Konflikten vorgesehen, die auch durch partizipative Modellierung unterstützt werden. Der Transfer in die Praxis soll in zwei Anwendungsregionen (Spree/Havel und Diemel) geprüft und durch entsprechende Anwendungspartner begleitet werden.
Das Projekt schließt sich an eine Definitionsphase an, in der bereits relevante Praxispartner kontaktiert und zu einem ersten Workshop eingeladen wurden. Am Projekt sind folgende Anwendungs- und Praxispartner beteiligt.
Bundesministerium für Bildung und Forschung - BMBF
Förderkennzeichen: 02WRM046