Die IGB-Forschenden unterstreichen in ihrem Feedback, dass Binnengewässer wie Flüsse nicht nur als bestehende oder potenzielle Verkehrskorridore gesehen werden dürfen, sondern auch vielfältige versorgende, regulierende und kulturelle Ökosystemleistungen erbringen, einschließlich des Hochwasserrückhalts. In erster Linie stellen sie stark bedrohte Lebensräume für die aquatische Biodiversität dar, die durch europäische Gesetze und Verordnungen geschützt sind. Diese wasserabhängige Biodiversität hat einen Wert an sich und bildet auch die Grundlage für funktionierende und widerstandsfähige Ökosysteme. So bestehen auf rechtlicher und politischer Ebene schwere Zielkonflikte zwischen dem verkehrspolitischen TEN-T-Programm auf der einen Seite und der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), Natura 2000 und der aktuellen EU-Biodiversitätsstrategie auf der anderen Seite.
Der Ausbau von Wasserstraßen in natürlichen Flüssen gefährdet sehr oft die aquatischen Ökosysteme, wobei die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass unersetzliche Lebensräume und Artengemeinschaften zerstört werden. Für alle Wasserstraßen-Projekte empfehlen die IGB-Forschenden daher dringend verpflichtende externe Umweltprüfungen und belastbare Kosten-Nutzen-Analysen, die auch Vergleiche zu alternativen Verkehrsträgern beinhalten sollten, insbesondere mit dem Schienenverkehr.
Das vollständige IGB-Feedback (auf Englisch) kann auf der Webseite der Europäischen Kommission heruntergeladen werden.