
Entnahme der inkubierten Plastikpartikel. | Foto: Sonja Oberbeckmann
Doch welche Organismen siedeln sich auf diesem naturfremden Material an? Ein Team um die IGB-WissenschaftlerInnen Therese Kettner und Hans-Peter Grossart hat Mikroplastik als Habitat für zahlreiche Kleinstorganismen identifiziert, darunter mehr als 80 verschiedene Pilzarten. Im Gegensatz zu natürlichen Substanzen wie Holz oder Algenkolonien, zerfallen die Mikroplastikpartikel nur extrem langsam und könnten so die anhaftenden Lebewesen über weite Strecken transportieren. Schwimmendes Plastik könnte damit zur Ausbreitung von Organismen, darunter invasive, parasitäre oder pathogene Arten, beitragen.
Foto: Sonja Oberbeckmann
Auch Pilze, von denen zahlreiche parasitär sind, bevorzugen verschiedenste Oberflächen als Siedlungssubstrat und profitieren daher von den künstlichen Mikroplastikpartikeln. Die jetzt veröffentlichten Erkenntnisse sollen dabei helfen, die vielen unterschiedlichen Aspekte und ökologischen Folgen der globalen Plastikverschmutzung besser abschätzen und bewerten zu können. Da Pilze wichtige Funktionen in aquatischen Ökosystemen erfüllen und unter ihnen auch potentiell hilfreiche Plastikzersetzer sein könnten, besteht zukünftig ein großer Forschungsbedarf auf diesem Gebiet.
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Marie Therese Kettner, Keilor Rojas-Jimenez, Sonja Oberbeckmann, Matthias Labrenz, Hans-Peter Grossart (2017) Microplastics alter composition of fungal communities in aquatic ecosystems. Wiley Online Library. doi: 10.1111/1462-2920.13891