Blitzlicht
Johannes Graupner

Politik sollte Verbindung von terrestrischen und aquatischen Ökosystemen berücksichtigen

IGB gibt Feedback zur neuen EU-Bodenstrategie
Die Europäische Kommission hat eine Konsultation zu ihrer neuen Bodenstrategie durchgeführt. Als Teil der EU-Biodiversitätsstrategie bis 2030 soll die Initiative der Bodendegradation begegnen und Landressourcen erhalten. In ihrem Feedback betonen die IGB-Wissenschaftler, dass terrestrische und aquatische Ökosysteme in den meisten Fällen miteinander verknüpft sind, ebenso wie ihre Funktionen und erbrachten Ökosystemleistungen. Gesunde Böden können nicht ohne gesunde Binnengewässer existieren – und umgekehrt. Beide erfordern ein angemessenes und koordiniertes Management.

Terrestrische und aquatische Ökosysteme sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Dies sollte auch in der geplanten EU-Bodenstrategie berücksichtigt werden, urteilen die IGB-Forschenden. Foto: Dörthe Tetzlaff / IGB

Die EU erklärt in ihrer Initiative, dass gesunde Böden essentiell sind, um die Klima- und Biodiversitätsziele im Rahmen des europäischen Green Deals zu erreichen. Die IGB-Forscher antworten, dass der Boden kein statisches Element ist, sondern ein dynamisches System, in dem der Wasserkreislauf und die Vegetation eine zentrale Rolle für dessen Gesundheit und Widerstandsfähigkeit spielen.

Ein europäisches Bodenmonitoring zum Erfassen des Zustands und der Entwicklung sollte harmonisiert und vergleichbar, aber auch differenziert genug sein, um regionale Besonderheiten zu berücksichtigen. Die Daten sollten zudem für eine objektive Analyse nach den FAIR-Prinzipien zur Verfügung stehen.

Die Wissenschaftler betonen die große Bedeutung einer effizienten EU-Bodenstrategie mit klaren Regeln und Zielen. Ohne eine Anpassung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die Anreize für ein nachhaltigeres Bodenmanagement schaffen müsste, wird der Erfolg der vorgestellten Strategie jedoch wahrscheinlich sehr begrenzt sein, urteilen die Forscher.

Ansprechpersonen

Markus Venohr

Programmbereichssprecher*in
Forschungsgruppe
Flussgebietsmodellierung

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