
Um die Klimaziele zu erreichen, müssten laut der Autor*innen bis 2050 nahezu alle entwässerten Moorflächen Deutschlands wiedervernässt werden. Die Stellungnahme betont zugleich, dass der Schutz der noch intakten Moore und frei fließenden Gewässer die höchste Priorität haben sollte.
Bei der Wiedervernässung trockengelegter Moore müssten Lösungen für die Flächenkonkurrenz gefunden werden. Alle Akteure aus Bund, Ländern und Kommunen, aus Verwaltung, Verbänden, die Landeigentümer*innen sowie Landnutzende müssen in diesen Prozess eingebunden werden, so die Mitglieder der Arbeitsgruppe. Bei der Renaturierung von Auen gelte es zu prüfen, bei welchen Flüssen der mit der Renaturierung verbundene Nutzen höher zu gewichten ist als die Nutzung der Auenflächen durch den Menschen.
„Die große Relevanz von Wasserrückhalt und -speicherung in der Landschaft und die Rolle der Vegetation für den Wasserhaushalt wird im Management nach wie vor zu häufig übersehen. Doch der Wasserkreislauf muss im Ganzen betrachtet werden unter Berücksichtigung der engen Wechselwirkungen zwischen Fließgewässern und den sie umgebenden Feucht-und Auengebieten, damit unsere Ökosysteme ihre wertvollen Leistungen für Mensch und Natur auch in Zukunft erbringen können“, unterstreicht Dörthe Tetzlaff.
Für trockengelegte Moorstandorte, die intensiv für die Landwirtschaft genutzt werden, empfiehlt die Stellungnahme, gemeinsam mit den Landwirt*innen neue Nutzungskonzepte zu entwickeln und finanziell zu fördern, beispielsweise die Umstellung auf sogenannte Paludikulturen zur Biomasseproduktion, Nassweiden oder für Photovoltaik. Zudem sollten landschaftspflegerische Maßnahmen honoriert und klimaschädliche, entwässernd wirkende Subventionen abgebaut werden.
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