Blitzlicht
Angelina Tittmann

Manche mögen’s warm

IGB-Daten ermöglichen Aussagen zur Verbreitung wärmeliebender Arten in Mitteleuropa

Foto: Solvin Zankl

Schon seit vielen Jahren setzen sich Forscherinnen und Forscher am IGB mit der Taxonomie des Phyto-und Zooplanktons auseinander. "Mit unseren Daten können wir ganz unterschiedliche Fragen adressieren. Indem wir sie auch anderen Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung stellen, erzielen wir einen noch größeren Mehrwert aus unseren Langzeitprogrammen", erklärt Prof. Dr. Rita Adrian.

Ein Teil dieses Datenschatzes floss zuletzt in eine Studie zum Einfluss des Klimawandels auf die Verbreitung von Arten in Land-, Süßwasser- und Meereslebensräumen ein. Ein Forscherteam um Dr. Diana Bowler vom  BiK-F analysierte mehr als 1000 Zeitreihen von Artenvorkommen in ganz Mitteleuropa. Die Daten umfassten alle drei Lebensräume und viele unterschiedliche Organismen – von Algen über Insekten und Vögel bis hin zu Säugetieren.

Die Autoren konnten nachweisen, dass sich wärmeliebende Arten durch den Klimawandel in den vergangenen 30 Jahren erfolgreich ausgebreitet haben. Diesen Effekt beobachteten sie am stärksten bei Organismen an Land. Hier nahm in einigen Fällen sogar die Populationsgröße kälteliebender Arten ab. Die Wirkung in aquatischen Lebensräumen war deutlich schwächer, aber auch hier wiesen zum Beispiel wärmeliebende Meeresfische eine höhere Populationsdichte auf. Auch die relative Häufigkeit von Süßwasserorganismen, die nährstoffarme Gewässer bevorzugen, nahm zu. Dies könnte an einer verbesserten Wasserqualität liegen, vermuten die Autoren.

Mehr Informationen liefert der “Behind the paper”-Blog.

Lesen Sie die Studie als Open-Access Veröffentlichung im Journal Nature Ecology & Evolution >

Diana E. Bowler, Christian Hof, Peter Haase, [...], Rita Adrian, Sami Domisch (2017) Cross-realm assessment of climate change impacts on species’ abundance trends. Nature Ecology & Evolution 1, art: 0067. doi: 10.1038/s41559-016-0067

Weitere Informationen zu den IGB-Langzeitprogrammen erhalten Sie auf der Themenseite Umweltwandel.

Ansprechpersonen

Sami Domisch

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Globale Süßwasserbiodiversität

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