Blitzlicht
Nadja Neumann

Leibniz-Forschungsnetzwerk zum Anthropozän

Das IGB ist mit den Themen aquatische Biodiversität und ländlich-urbane Übergänge beteiligt
Wir Menschen prägen zunehmend das über Jahrmillionen entstandene Erdsystem – daher haben wir dieses Erdzeitalter auch nach uns benannt: das Anthropozän. Das ist gewiss kein Eigenlob; offensichtliche Zeichen der menschlichen Prägung sind die globale Klimaerwärmung, die Verschmutzung der Ozeane und Süßwasserreserven sowie der Rückgang der Biodiversität. Das Leibniz-Forschungsnetzwerk „Integrierte Erdsystemforschung“ hat sich nicht weniger als das Anthropozän als Forschungsgegenstand vorgenommen. Die Beteiligten wissen, dass ihr Anliegen ambitioniert ist. Dafür bauen sie ein großes Team mit breiter Perspektive auf und weitere Forschende sind eingeladen sich zu beteiligen. Ein wichtiges Ziel ist es, im Zuge der Forschung mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zugleich auch Lösungsansätze für die größten Herausforderungen zu entwickeln.

Die Menschheit prägt die Erde in bisher nie dagewesener Form. Ein Leibniz-Netzwerk erforscht die Folgen und mögliche Lösungswege. | Foto: shutterstock_132404390

Der Einfluss der Menschheit auf die Erde und die Atmosphäre nimmt rapide zu. Eine fundamentale Frage lautet dabei: Wie lässt sich das Erdsystem ökologisch so stabilisieren, dass Wohlbefinden, Wohlstand, Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit für alle Menschen gesichert oder überhaupt erreichbar sind?

Nur gibt es bisher kaum angemessene integrative Ansätze, ein solch vielschichtiges Phänomen wissenschaftlich zu bearbeiten. Zwar weiß man viel über einzelne Prozesse der Veränderung, das Wissen ist allerdings unzureichend miteinander verknüpft und verwertbar. Damit fehlen wichtige Voraussetzungen, um Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger die Konsequenzen der aktuellen Trends zu verdeutlichen und alternative, nachhaltige Zukunftspfade aufzuzeigen.

Eine offene Wissensplattform wird entstehen

Um die Defizite in Forschung und Zusammenarbeit zu beheben, haben sich zahlreiche engagierte Forschende aus Leibniz-Einrichtungen zum Leibniz-Forschungsnetzwerk Integrierte Erdsystemforschung zusammengeschlossen. Die Expertise dieses Netzwerks reicht von der Beobachtung und Modellierung von Prozessen des Erdsystems bis zu den Wirtschafts-, Politik- und Sozialwissenschaften.

Das Netzwerk wird schrittweise eine Forschungsplattform etablieren. Die Leibniz-Institute sehen sich dabei als Impulsgeber, während die Plattform allen interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern offenstehen wird.

Das IGB wird sich zu den Themen Biodiversität und ländlich-urbane Übergänge einbringen

Hans-Peter Grossart und Mark Gessner vertreten das IGB in dem Netzwerk. Ihre Kompetenzen zur aquatischen Biodiversität und der Rolle von Gewässern in der Landschaft knüpfen an drängende Herausforderungen wie Artenverlust, Landnutzungskonflikte und Urbanisierung an.

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Ansprechpersonen

Mark Gessner

Abteilungsleiter*in
Forschungsgruppe
Ökosystemprozesse

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