Blitzlicht
Nadja Neumann

Interaktion zwischen Arten prägt Meta-Gemeinschaften

Landschaften sind heterogen und bilden oft abgegrenzte Lebensräume, die sich wie bei einem Flickenteppich von den Habitaten rechts und links unterscheiden. Seen sind hervorragende Beispiele für solche „Insel-Habitate“. Diese bilden jedoch ein unsichtbares Netzwerk: Meta-Gemeinschaften.

Seen sind Insel-Habitate in der Landschaft. I Foto: Catherine Perez Vega, IGB

Die Meta-Gemeinschaftsökologie untersucht, wie die lokalen Gemeinschaften miteinander in Meta-Gemeinschaften verbunden sind und wie die treibenden Faktoren auf den verschiedenen räumlichen Skalen wirken. Ein internationales Team mit Professor Luc De Meester entwickelte ein theoretisches Rahmenkonzept,  wie Selektions-, Ausbreitungs- und Zufallseffekte zusammenwirken, um die Artenstruktur von Meta-Gemeinschaften zu bestimmen.

Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass natürliche Selektion auch von der Anwesenheit  anderer Arten bestimmt wird – beispielsweise durch Konkurrenz. Mit Hilfe eines neuen  Modellierungsansatzes konnte das Team zeigen, dass die verschiedenen Formen des Wettbewerbs zwischen den Arten die Muster der Meta-Gemeinschaft dramatisch beeinflussen können.

„Viele Modelle schließen Konkurrenz ein, gehen aber davon aus, dass die Konkurrenz bei allen Arten gleich ist. Dieses Modell zeigt, dass eine Lockerung dieser Annahme einen enormen Einfluss auf die Struktur der Meta-Gemeinschaft hat. Die Ergebnisse sind sehr inspirierend, und zweifellos wird dieses Modell nur der erste Schritt sein, um die Variabilität der Art-Interaktionen und der Ausbreitungsstrategien auf der Ebene der Meta-Gemeinschaft zu erforschen", sagt Luc De Meester.

In der Natur gibt es eine hohe Variation von Merkmalen innerhalb einer Art und zwischen verschiedenen Arten, und dies kann die Gruppendynamiken erheblich prägen. Eine Weiterentwicklung dieses theoretischen Konzepts wird das Verständnis natürlicher Gemeinschaften in einer dynamischen und sich verändernden Welt weiter voranbringen, insbesondere wenn Forschende ihre Vorhersagen durch empirische Untersuchungen in einer Reihe natürlicher Systeme auf den Prüfstand stellen.

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