
Ein ausgetrocknetes Flussbett. I Foto: shutterstock
Einige aquatische Systeme verschwinden einfach, in anderen treten zunehmend giftige Algenblüten auf, viele Arten leiden unter dem niedrigen Sauerstoffgehalt im Wasser bei höheren Temperaturen – die Liste der negativen Folgen des Klimawandels ist lang. Die Gewässerökosysteme der Welt und die aquatische Biodiversität sind ernsthaft bedroht.
Erst letzte Woche haben mehr als 100 wissenschaftliche Gesellschaften für Wasserforschung, darunter die Deutsche Gesellschaft für Limnologie (DGL), die International Society of Limnology (SIL), die World Sturgeon Conservation Society (WSCS) und die American Society for Limnology and Ocenaography (ASLO), eine gemeinsame Erklärung zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gewässerökosysteme veröffentlicht. Sie alle rufen zu schnellem und mutigem Handeln auf.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Daten, zu denen auch Forschende des IGB beigetragen haben, liefern starke Belege dafür, die Forderung nach klaren Zielen und einer proaktiven und wirksamen Politik zu unterstützen.
Anlässlich des weltweiten Klimastreiks haben wir einige Fakten und Studien zum Thema zusammengetragen >
Heute ist #Klimastreik! Als Forschungsinstitut sehen wir die enormen Auswirkungen des #Klimawandel|s überall in unseren #Gewässer|n. Deshalb heute im Thread: 10 Fakten aus unseren Studien, die die Forderung nach strengeren Klimazielen unterstützen. #FridaysForFuture pic.twitter.com/rGVJ6CkmgQ
— IGB Berlin (@LeibnizIGB) September 25, 2020

Werden Seen wärmer, ändert sich die Physik und Chemie der Gewässer. Eine Folge: niedrigere Sauerstoffkonzentrationen im Sommer. IGB Dossier > I Foto: shutterstock

Langzeitdaten zeigen, dass die sommerliche Oberflächentemperatur von Seen weltweit zwischen 1985 und 2009 alle zehn Jahre um durchschnittlich 0,34 °C gestiegen ist. In Geophysical Research Letters > I Foto: Michael Feierabend
Durch verminderte Schichtung und Sauerstoffarmut im See werden Nährstoffe aus dem Sediment freigesetzt, z.B. Phosphor. Die höheren Konzentrationen können zu vermehrten Algenblüten führen. In Freshwater Biology > I Foto: Angelina Tittmann

Höhere Wassertemperaturen haben mehr Methanemissionen aus Gewässern zur Folge. Methan als Treibhausgas verstärkt die Klimaerwärmung. In Nature Communications > I Foto: IGB

Aus Mooren und Feuchtgebieten, die vorübergehend austrocknen, wird mehr Kohlendioxid freigesetzt. Nehmen Dürren zu, steigen die CO2-Emissionen aus aquatischen Systemen. In Nature Communications > I Foto: shutterstock
Cyanobakterien produzieren relevante Mengen von Methan. Durch den Klimawandel werden "Cyanobakterienblüten" zunehmen und noch mehr Methan gelangt in die Atmosphäre. In Science Advances > I Foto: Angelina Tittmann

Klimawandel und industrielle Landwirtschaft verschärfen sich gegenseitig in ihren negativen Folgen. Belastungen, wie z.B. Temperaturanstieg und Nährstoffeinträge, wirken zusammen vielfach stärker, als die Summe der einzelnen Auswirkungen zunächst vermuten ließe. In Nature Ecology and Evolution > I Foto: shutterstock

Der Klimawandel ist eine der Hauptursachen für den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt, da er die Lebensbedingungen und Lebensräume verändert. Die aquatische Biodiversität ist besonders betroffen: Die Vorkommen großer Süßwasserarten sind zwischen 1970 und 2012 weltweit um 88% zurückgegangen. In Global Change Biology > I Foto: Solvin Zankl

Der Klimawandel bedroht zahlreiche europäische Süßwasserfischarten. Dies gilt insbesondere für Arten im Mittelmeerraum. In Global Change Biology > I Foto: shutterstock

Internationale Wissenschaftler*innen warnen, dass der Klimawandel eine der treibenden Kräfte für die Ausbreitung gebietsfremder invasiver Arten ist. In Biological Reviews > I Foto: shutterstock