Der drohende Verlust bekannter Arten wie Otter und Schellente oder die Auswirkungen des Klimawandels auf Flüsse und Seen erregen immer wieder öffentliche Aufmerksamkeit. Zahlreiche kleinere Organismen, die ebenso betroffen sind, geraten hingegen oft aus dem Blickfeld. Sie alle sind jedoch untrennbar miteinander verbunden. Die zugrundeliegenden Prozesse sind meist so komplex, dass Schutzmaßnahmen allein nicht immer zum Erfolg führen. Um Lebensräume sowie seltene Tier- und Pflanzenarten künftig besser schützen zu können, braucht es deshalb ein grundlegendes Verständnis. Dabei greifen ökologische Forschung und praktischer Naturschutz immer wieder ineinander.
Anlass genug für die Initiatoren des ersten „Dialogs am Stechlinsee“, sich dem Thema „Naturschutz und wissenschaftliche Forschung – Perspektiven der Zusammenarbeit“ anzunehmen. „Mit der Veranstaltung wollen wir Verständnis für die Perspektive des jeweils anderen wecken, Vorbehalte ausräumen und Kooperationen fördern, von denen Naturschutz und Wissenschaft profitieren“, erklärt Dr. Peter Casper, einer der Organisatoren des Dialogs und Wissenschaftler am IGB in Neuglobsow. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse könnten beispielsweise dem Naturschutz helfen, bei seiner Arbeit bessere Erfolge zu erzielen. Umgekehrt versprechen sich die Wissenschaftler vom Naturschutz neue Impulse für die Umweltforschung. In jedem Fall würde von der Partnerschaft die Natur profitieren.
Ein breites Programm zum Mithören und Mitdiskutieren
Den Auftakt bildet am Abend des 24. Oktobers ein Vortrag im Kurt Tucholsky Literaturmuseum im Schloss Rheinsberg. Prof. Manfred Stock vom PIK Potsdam spricht über den Klimawandel und stellt sich anschließend der öffentlichen Diskussion. Der darauffolgende Samstag bietet eine Reihe abwechslungsreicher Vorträge im Stechlinsee-Center Neuglobsow. Zu den Referenten gehören u.a. Prof. Karsten Reise vom Alfred-Wegener-Institut auf Sylt, Prof. Vera Luchthardt von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde und Prof. Josef H. Reichholf von der Technischen Universität München. Auch Wissenschaftler des IGB werden sich aktiv beteiligen, darunter Prof. Klement Tockner, Direktor des Instituts. Naturschutz hautnah erleben können die Teilnehmer am Sonntag, dem 26. Oktober, bei einer geführten Exkursion in das Gramzow-Seengebiet nahe Fürstenberg/Havel, das im EU-Life Projekt „Kalkmoore“ integriert ist.
Alle Veranstaltungen des umfangreichen Programms sind öffentlich. „Interessierte Bürger, Vertreter von Behörden und Vereinen, Politiker, Studenten, Unternehmer und Wissenschaftler sind herzlich eingeladen, bei den Vorträgen und Debatten mitzuhören und mitzudiskutieren“, betont Peter Casper. Das IGB organisiert die Veranstaltung gemeinsam mit dem Förderverein „Naturlandschaft Stechlin und Menzer Heide“ e.V. Unterstützt werden sie dabei von der Deutschen Gesellschaft für Limnologie e.V. (DGL) und der Verwaltung des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land.
Mit dem „Dialog am Stechlinsee“ begründet das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei eine neue Veranstaltungsreihe, die das traditionelle „Stechlin-Forum“ fortsetzt und den „Dialog am Müggelsee“ sowie den „Dialog am Arendsee“ ergänzt. Allen Veranstaltungen gemein ist das Anliegen, aktuelle Themen aus Wissenschaft und Praxis mit Fachleuten und Bürgern aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.
Presseeinladung:
Vertreter und Vertreterinnen der Presse sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Gern stehen Ihnen die Referenten im Vorfeld oder im Anschluss für Interviews oder Rückfragen zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des IGB (Angelina Tittmann, Tel. 030 64181631, E-Mail tittmann@igb-berlin.de)
Anmeldung und Information:
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
Alte Fischerhütte 2
D-16775 Stechlin OT Neuglobsow
Tel.: (033082) 699-0
Fax: (03 30 82) 699-17
E-Mail: stechlin@igb-berlin.de
Zum ausführlichen Programm.