Blitzlicht
Angelina Tittmann

Dörthe Tetzlaff erhält den Wasser-Ressourcenpreis 2024

Die IGB-Forscherin Prof. Dr. Dörthe Tetzlaff wurde heute mit dem hochdotierten Wasser-Ressourcenpreis der Rüdiger Kurt Bode-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis, der alle drei Jahre für herausragende Arbeiten zur nachhaltigen Nutzung globaler Wasserressourcen vergeben wird, würdigt Tetzlaffs wegweisende Forschung zu den Wechselwirkungen zwischen Klima, Landnutzung, Wasserqualität und den ökohydrologischen Prozessen, die die Wasserdynamik in Landschaften steuern.

Dörthe Tetzlaff freut sich über den Wasser-Ressourcenpreis der Rüdiger Kurt Bode-Stiftung und hat bereits konkrete Pläne für das Preisgeld. | © David Ausserhofer/IGB

„Ein sicherer Zugang zu einer angemessenen und sauberen Wasserversorgung ist in vielen Teilen der Welt bedroht. Wir beobachten globale Dürren, Mega-Dürren oder sogar Blitz-Dürren“, begründet die Forscherin ihren Antrieb. Diese Extremsituationen führten in vielen Regionen zu einer verringerten Wasserverfügbarkeit, zu stärker schwankenden Wasserständen und zu einer Verschlechterung der Wasserqualität sowie zu erheblichen negativen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt. „Das ist keine graue Theorie, sondern für die Betroffenen beobachtbar und allzu oft fatal“, sagt Dörthe Tetzlaff.

In ihrer Forschung legt sie den Fokus daher auf ein tieferes Verständnis der Prozesse, die Wasserflüsse und die Wasserspeicherung in Zeiten zunehmender Dürre und Wasserknappheit beeinflussen. Denn diese Prozesse wirken sich entscheidend auf die Verfügbarkeit und Qualität von Wasserressourcen aus – sowohl auf räumlicher als auch auf zeitlicher Ebene. 

Neben ihrer wissenschaftlichen Exzellenz wird die Professorin heute aber auch für ihr großes Engagement in der Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und ihre Vernetzung mit wichtigen Akteuren aus Politik, Forschung und Praxis ausgezeichnet. Eine enge Zusammenarbeit mit Interessengruppen – von Bürger*innen bis hin zu Fachleuten – ist ihr wichtig, um innovative Lösungen für den nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen zu entwickeln.

Das Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro plant Tetzlaff u.a. in die Organisation eines internationalen Workshops zu investieren, der sich dem Thema „Robustere Vorhersagen durch prozessbasierte Modellierung“ widmet. Dieser Workshop soll als Plattform für den Austausch neuester wissenschaftlicher Ansätze dienen und internationale Kooperationen vorantreiben. Ziel ist die Entwicklung adaptiver Modelle, die die Auswirkungen von Landnutzungsänderungen auf die Wasserverfügbarkeit frühzeitig vorhersagen können. So sollen wissenschaftsbasierte Handlungsempfehlungen für eine wassersensible Landnutzungsplanung entstehen, die alle relevanten Akteure kontinuierlich einbezieht.

Einen weiteren Teil des Preisgeldes nutzt Dörthe Tetzlaff, um Nachwuchswissenschaftlerinnen im Bereich der Ökohydrologie einen Gastaufenthalt in ihrer Forschungsgruppe am IGB zu ermöglichen – von Bachelor- und Masterstudentinnen bis hin zu Doktorandinnen und Postdoktorandinnen. „Wenn ich die Chance habe, eine junge Kollegin auf ihrem akademischen Weg zu unterstützen, dann ergreife ich sie. Je mehr Menschen unkonventionell denken und innovative Lösungsansätze entwickeln, desto weniger wahrscheinlich werden die befürchteten Auswirkungen des globalen Wandels auf unsere Wasserressourcen eintreten“, sagt sie. Denn Wasser gehe schließlich uns alle an.

Wir gratulieren herzlich zu diesem hochverdienten Preis!

Die vollständige Pressemitteilung der Rüdiger Kurt Bode-Stiftung sowie das Interview mit Preisträgerin Dörthe Tetzlaff lesen >

 

Der Preis wurde heute im Rahmen der 14. Water Research Horizon Conference in Leipzig verliehen, bei der außerdem eine von Tetzlaff betreute Abschlussarbeit ausgezeichnet wurde: 

Lisa Grof erhielt für ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Impacts of beaver population changes on hydrological processes in a lowland catchment in Brandenburg, Germany” den Interdisciplinary Aquatic Ecosystem Research Award

Die gleiche Auszeichnung ging auch an Olga Lukyanova für ihre Masterarbeit mit dem Titel „Biotelemetry-based study of northern pike (Esox lucius) movement in the Southern Baltic Sea: space use, connectivity, and implications for conservation and management“. Betreut wurde sie von Robert Arlinghaus, der ebenfalls am IGB forscht und eine Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) innehat.

Herzlichen Glückwunsch an die beiden Studentinnen der HU!

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