Blitzlicht
Nadja Neumann

Diversität der Ufervegetation an Bächen fördert Abbau von Pflanzenstreu

Ein Feldexperiment, an dem über 40 Forschungsteams weltweit beteiligt waren, zeigt die Bedeutung der Diversität von Uferpflanzen für die Zersetzung von Pflanzenstreu in Fließgewässern. Dieser Diversitätseffekt ist in tropischen Fließgewässern stärker ausgeprägt als in höheren Breitengraden. Mark Gessner und Monika Degebrodt vom IGB haben mitgewirkt und Daten aus einem Quellbach in einem natürlichen Buchenwald Nordostdeutschlands beigesteuert.

Weltweit wurden Bäche und ihre Ufervegetation untersucht, wie dieser Quellbach in einem Buchenwald in Brandenburg. I Foto: IGB

Die Zersetzung von Pflanzenstreu ist ein elementarer ökosystemarer Prozess in Fließgewässern, der auch beim Austausch von Kohlenstoff zwischen der Biosphäre und der Atmosphäre eine Rolle spielt – mit potenziellen Rückkopplungseffekten auf das Klima. Die weltweit koordinierte und in ihrem Umfang beispiellose Studie identifiziert Pflanzendiversität als zu beachtende Einflussgröße auf die Geschwindigkeit der Streuzersetzung.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass eine hohe funktionale Streudiversität, also unterschiedliche Eigenschaften wie die Zugfestigkeit, der Nährstoff- oder Toxingehalt der Streu, die Zersetzung in den Tropen stärker beschleunigt als in kühlerem Klima. Dort nutzen Pilze und Bakterien die diverse Streuressource weniger effizient. Dies deutet darauf hin, dass Bachökosysteme in tropischen Wäldern besonders empfindlich auf forstwirtschaftliche Praktiken reagieren könnten, welche die natürliche Pflanzenvielfalt reduzieren.

„Die Studie ist ein ausgezeichnetes Beispiel für neue Einsichten, die heute durch enge Kooperation und weltweit vernetzte Forschung gewonnen werden können“, zieht Mark Gessner positive Bilanz.

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