Blitzlicht
Angelina Tittmann

Deutsche Wasserforschung veröffentlicht Position zur Nationalen Wasserstrategie

Die Water Science Alliance (WSA), in der sich die Gemeinschaft der deutschen Wasserforschung zusammengeschlossen hat, begrüßt den Entwurf zur Nationalen Wasserstrategie des Bundesumweltministeriums. Mit der Strategie will die Bundespolitik erreichen, dass künftig ausreichend Wasser für die menschliche Nutzung, aber gleichzeitig auch für die natürlichen Gewässerökosysteme zur Verfügung steht. Die WSA unterstreicht: Die Vision müsse dabei ein Null-Defizit-Ziel sein, Eingriffe in Wassersysteme seien nur dann vertretbar, wenn Ökosystemfunktionen erhalten oder verbessert werden.

Die WSA, der das IGB als Gründungsmitglied angehört, hat ein Positionspapier veröffentlicht, das sich mit den Herausforderungen in Forschung und Umsetzung im Kontext der Nationalen Wasserstrategie beschäftigt. Darin werden insbesondere die Prinzipien der Integration, der Vorsorge und der Orientierung am natürlichen Wasserhaushalt gelobt. Die Forschenden empfehlen, die Nationale Wasserstrategie in der kommenden Legislaturperiode „mit Mut und Weitsicht“ auszugestalten und umzusetzen.

Ein Schlüssel zum Erfolg sei ein intensiver Dialog mit allen relevanten Gruppen. „Hier ergibt sich die einzigartige Chance, in breit angelegten Kooperationen Synergien zwischen Wasserforschung, Verwaltung, Politik und Nutzergruppen für die Ausgestaltung eines zukunftsfähigen Wasser- und Gewässermanagements in Deutschland zu entwickeln,“ betont Prof. Mark Gessner, Abteilungsleiter am IGB und Mitautor des Papiers. Neue Konzepte des Wassermanagements, verbesserte Methoden der Datenwissenschaften und leistungsfähige Modell-Ensembles könnten entwickelt, Reallabore eingerichtet und konzeptionelle Wissens- und Datenlücken im Rahmen eines langfristig angelegten Forschungsbegleitprogramms geschlossen werden. Dafür stünden nach Ansicht der WSA in deutschen Forschungseinrichtungen profunde Prozesskenntnisse und ein umfangreiches Methodenspektrum zur Verfügung, das von der molekularen Analytik der Wasserinhaltsstoffe bis zur Echtzeitüberwachung hydrologischer, chemischer und ökologischer Systemgrößen im Einzugsgebietsmaßstab reicht.

Das Positionspapier zur Nationalen Wasserstrategie, der sogenannte Wasserstandpunkt #1, kann auf der Website der WSA heruntergeladen werden. Auf ihrer virtuellen Jahrestagung am 15. und 16. Juni 2021 hat die WSA ebenfalls ein eigenes Strategie-Rahmenpapier zur Gewässerforschung veröffentlicht, an dem das IGB maßgeblich beteiligt war.

Ansprechpersonen

Mark Gessner

Abteilungsleiter*in
Forschungsgruppe
Ökosystemprozesse

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