Im November organisierte die Alliance for Freshwater Life in Berlin ein Symposium zum Thema Globale Biodiversitätskrise in Binnengewässern - Aufmerksamkeit und Fundraising generieren. Träger des Symposiums waren das IGB, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), der Leibniz-Verbund Biodiversität, das Museum für Naturkunde Berlin und die Stiftung Mensch und Umwelt. Eine Gruppe von 45 internationalen Experten aus den Bereichen Wissenschaftskommunikation, Politik, Fundraising und Naturschutz tauschte Erfahrungen mit der Kommunikation und Sensibilisierung im Naturschutz aus und diskutierte die erforderlichen Schritte, um die biologische Vielfalt im Süßwasser auf die globale Förderagenda zu setzen.
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Die AFL vereint Expertinnen und Experten aus den Bereichen Forschung, Datensynthese, Naturschutz, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit und Politik und strebt eine Zusammenarbeit mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Naturschutz, Zivilgesellschaft, Politik und Behörden an. Unter den 23 Partnerinstitutionen sind beispielsweise die International Union for Conservation of Nature (IUCN), der World Wildlife Fund (WWF), das Australian Rivers Institute, das South African Institute for Aquatic Biodiversity, das National Great Rivers Research and Education Center, IHE Delft und Synchronicity Earth.
„Unsere Vision ist es, eine Welt zu schaffen, in der die Menschen die Biodiversität im Süßwasser besser verstehen, schätzen und schützen. Forscher, Naturschützer und Politiker - sie alle sind am Schutz der Biodiversität interessiert. Aber wir arbeiten oft nicht zusammen. Die AFL ist eine Verpflichtung für alle Beteiligten - einander zuzuhören, unser Know-how zu bündeln und die Öffentlichkeit auf dieses Thema aufmerksam zu machen", sagen die IGB-Forscher Michael Monaghan und Jonathan Jeschke zur Mission der AFL. Sonja Jähnig fügt hinzu: „Als Süßwasserforscher sprechen wir von einem unbemerkten Verlust der biologischen Vielfalt. Schließlich konzentriert sich das öffentliche Bewusstsein vor allem auf charismatische Land- oder Meeresarten wie Vögel und große Säugetiere wie den Panda, den Eisbär, Delfine oder Wale." „Und doch gibt es viele Süßwasserarten, die ideal wären, um die Aufmerksamkeit auf den oft besorgniserregenden Zustand der Süßgewässer zu lenken", sagt Gregor Kalinkat. „Wir vernachlässigen die Tatsache, dass die Artenvielfalt dem Menschen in Form von Ökosystemleistungen tatsächlich zugute kommt".
Die Mitgliedschaft in der Allianz steht jeder Organisation oder Person offen, die in den Bereichen Forschung, Kommunikation, Erhaltung oder Politik im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt im Süßwasserbereich tätig ist. Gefragt ist eine vielfältige Mitgliedschaft aus der ganzen Welt. Melden können sich Interessierte per E-Mail oder über folgende Website:
www.allianceforfreshwaterlife.org
Im August 2018 wurde die AFL während der Weltwasserwoche in Stockholm offiziell gegründet. Zu diesem Anlass wurde eine Publikation zur Vorstellung des Netzwerks veröffentlicht.
Publikation:
Wiliam Darwall; Vanessa Bremerich; Aaike De Wever; Anthony I. Dell; Jörg Freyhof; Mark O. Gessner; Hans-Peter Grossart; Ian Harrison; Ken Irvine; Sonja C. Jähnig; Jonathan M. Jeschke; Jessica J. Lee; Cai Lu; Aleksandra M. Lewandowska; Michael T. Monaghan; Jens C. Nejstgaard; Harmony Patricio; Astrid Schmidt-Kloiber; Simon N. Stuart; Michele Thieme; Klement Tockner; Eren Turak; Olaf Weyl. 2018. The Alliance for Freshwater Life: a global call to unite efforts for freshwater biodiversity science and conservation. Aquatic Conservation: Marine and Freshwater Research 28:1015-1022.