Blitzlicht

Das Mikrobiom unserer Erde

Mit vereinten Kräften den Kleinsten auf der Spur: Eine riesige internationale Forschungskooperation hat die mikrobielle Vielfalt der Erde in bisher nicht gekanntem Ausmaß katalogisiert und die weltweit erste Referenzdatenbank mit den Bakterien unserer Erde erstellt.

DNA-Probennahme von Eierschalen in Spanien. | Foto: Juan M. Peralta-Sánchez

Bakterien, Pilze, mikroskopische Algen und andere Einzeller sind die Akteure des mikrobiellen Lebens auf der Erde – sie sind das Mikrobiom unseres Planeten. Obwohl sie allgegenwärtig sind, ist das wissenschaftliche Verständnis von Mikroorganismen und ihren Beziehungen zur Umwelt noch immer unvollständig. Deshalb wurde 2010 das Earth Microbiome Project (EMP) ins Leben gerufen – eine gewaltige Crowdsourcing-Kampagne, an der sich über 500 Forschende aus aller Welt beteiligten. Unter den Mitwirkenden waren auch mehrere IGB-WissenschaftlerInnen, die für das Projekt monatlich sechs verschiedene Seen, teilweise über einen Zeitraum von zehn Jahren, beprobten. Die (ersten) Ergebnisse dieses riesigen Kooperationsnetzwerkes wurden nun im renommierten Fachmagazin Nature veröffentlicht.

Die Forschenden untersuchten mithilfe von DNA-Analysen die jeweilige Mikrobenzusammensetzung in mehr als 27.000 Proben aus 43 Ländern auf 7 Kontinenten. Die gewonnenen Informationen dienten dazu, die weltweit erste Referenzdatenbank mit den Bakterien unserer Erde zu erstellen. Mithilfe der Datenbank können Proben nun in mehr als 90 Prozent der Fälle anhand ihres jeweiligen Mikrobioms bestimmten Lebensräumen auf der Welt zugeordnet werden. Neben ForensikerInnen profitieren vor allem ÖkologInnen von den gesammelten Daten: bestimmte Mikrobengemeinschaften geben ein genaues Abbild über den Zustand eines Ökosystems, etwa eines Sees. Durch das Vorhandensein solcher Indikatororganismen können die WissenschaftlerInnen auf mögliche Belastungen eines Gewässers, zum Beispiel durch Giftstoffe, rückschließen.

Lesen Sie die vollständige Studie im Fachmagazin Nature >

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