
Jörn Gessner hat Grund zur Freude: Der Bund hat die finanzielle Unterstützung eines Zentrums zur Wiederansiedlung des Störs an der Elbe bewilligt. | Foto: Sebastian Hennigs
Den Stör als charismatische Schirmart für Binnengewässer in Deutschland und Europa wiederanzusiedeln, ist ein wichtiges Ziel der nationalen und EU-weiten Biodiversitätsstrategie. Das IGB erforscht in diesem Rahmen die Möglichkeiten der Wiederansiedelung des Europäischen und des Baltischen Störes und führt regelmäßig Besatzmaßnahmen in deutschen Flüssen durch. Der Europäische Stör war einst im Nordsee-Einzugsgebiet, u.a. in der Elbe heimisch. Direkt neben Europas größter Fischaufstiegsanlage auf der Elb-Insel Geesthacht soll nun eine neue Anlage für die Elterntierhaltung und Aufzucht entstehen.
Die Bundesmittel in Höhe von 6,9 Millionen Euro sind vorgesehen für einen Laborbau und eine Leichtbauhalle, in der die Fischhaltung untergebracht wird. Zudem ist ein Informationszentrum geplant, um der Öffentlichkeit Themen der Fließgewässerökologie am Beispiel der Wiederansiedlung des Störs in der Elbe zu vermitteln und für Groß und Klein erlebbar zu machen.
„Das ist ein gewaltiges Programm zur Wiederansiedlung des Störs. Das ist eine nationale Aufgabe, die dringend eine finanzielle Unterstützung des Bundes gebraucht hat. Denn die Zeit drängt. Die Kapazitäten am Standort des IGB in Berlin reichen nicht mehr aus, um die Aufzucht der Störe massiv zu erweitern“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann, der im Kreis der Haushaltspolitiker erfolgreich für die Bereitstellung der Mittel geworben hat.
Dr. Jörn Gessner, Projektleiter des Wiederansiedlungsprogramms am IGB, freut sich sehr über diesen wichtigen Schritt: „Der Fischaufstieg in Geesthacht war bereits ein gutes Beispiel dafür, wie sich die verschiedenen Akteure erfolgreich für den Schutz des Europäischen Störs einsetzen. Das neu geplante Zentrum schafft die Voraussetzungen, um nun auch die Nachzuchten für den Elbe-Besatz bereitzustellen. Der Traum von einer Elbe, in der die bis zu fünf Meter lange Flussriesen wieder heimisch sind, ist damit ein Stück näher gerückt.“
~ Update vom 30. August 2023 ~
Störe waren früher in Deutschland heimisch. Foto: Andrea Schmidt

Die Störe werden in ihren früheren Lebensraum ausgesetzt. Foto: IGB

Den Stör als charismatische Art wieder anzusiedeln ist Teil der nationalen und EU-weiten Biodiversitätsstrategie. Foto: IGB