Ökoevolutionsdynamik
Wir konzentrieren uns auf die Interaktion zwischen ökologischen und evolutionären Prozessen: Wie formen diese Prozesse die Dynamik von Gemeinschaften und Ökosystemen in Zeit und Raum? Und welche Bedeutung haben sie für die Dynamik von Gemeinschaften und Ökosystemen?
Innerhalb einer Gemeinschaft ist die Merkmalsvariation auf verschiedenen Ebenen strukturiert, etwa zwischen Arten (interspezifisch), innerhalb von Arten zwischen Individuen (intraspezifisch und interindividuell) und innerhalb von Individuen (intra-individuell). Ökologische Gemeinschaften, die mit Umweltveränderungen konfrontiert sind, reagieren mit Merkmalsveränderungen, die auf diesen drei verschiedenen Ebenen ablaufen, also über ökologische (z.B. über Veränderungen der relativen Häufigkeiten von Arten), evolutionäre und öko-physiologische (z.B. phänotypische Plastizität) Prozesse.
Angesichts der Tatsache, dass der Globale Wandel zu drastischen Veränderungen der Umwelt führt, wollen wir verstehen, wie natürliche Gemeinschaften und Systeme auf diese Veränderungen reagieren. Um Vorhersagen zu verbessern, integrieren wir Merkmalsveränderungen und -variationen, die durch ökologische, evolutionäre und öko-physiologische Prozesse entstehen, und quantifizieren, wie diese Prozesse zu Merkmalsveränderungen in Gemeinschaften beitragen und diese gestalten.
Dabei konzentrieren wir uns auf die Beantwortung von zwei Hauptfragen:
- Wann erwarten wir starke Interaktionen zwischen ökologischen und evolutionären Prozessen bei der Strukturierung der Gemeinschaftsdynamik angesichts von Umweltveränderungen?
- Wie wichtig sind ökologische gegenüber evolutionären Prozessen bei der Strukturierung der Gemeinschaftsdynamik als Reaktion auf Umweltveränderungen?
Um diese Fragen zu beantworten, entwickeln wir einen konzeptionellen Rahmen, ökologisch-evolutionäre Partitionierungsmetriken und theoretische Modelle. Die theoretischen Entwicklungen wenden wir dann auf experimentelle Protistengemeinschaften im Labor an.