Die invasive Quaggamuschel

Wenn Muscheln kuscheln
Muscheln haben eine besondere Fähigkeit: Sie filtern das Wasser, denn sie ernähren sich von winzigen Algen und Kleinstlebewesen, dem sogenannten Phyto- und Zooplankton. Das ist nützlich, weil sie so übermäßiges Algenwachstum eindämmen können, das durch zu viel Stickstoff und Phosphor aus Abwässern und der umliegenden Landschaft entsteht.

© Solvin Zankl

Die Quaggamuschel ist jedoch eine invasive Art. Das heißt, sie ist in unseren Gewässern nicht heimisch und kann großen Schaden anrichten. In den letzten Jahren hat sie sich zum Beispiel im Bodensee und im Berliner Müggelsee stark vermehrt. Hier gefährdet sie einheimische Muschelarten, indem sie sich auf diese setzt und ihnen die Nahrung wegnimmt. 

Sehr viele Quaggamuscheln in einem Gewässer können sogar so viel Nahrung aus dem Wasser filtern, dass für andere Tiere wie Fische nicht mehr viel übrig bleibt. Außerdem können die Quaggamuscheln Rohrleitungen verstopfen, die zur Trinkwassergewinnung dienen. Diese müssen dann aufwendig gereinigt werden. 

Oft ist es also eine Frage der Menge, ob etwas gut oder schlecht für die Natur ist. In kleinen Mengen können Muscheln helfen, das Wasser sauber zu halten. Aber wenn es zu viele werden, können sie mehr schaden als nützen.

Das folgende Video zeigt die beeindruckende Filterleistung der Quaggamuschel:

Für diese Experiment hat unserer Doktorand Jonas Mauch Quaggamuscheln aus dem Müggelsee gesammelt und mit Seewasser voll mit Algen und anderen Trübstoffen in ein Aquarium gesetzt. Das Video zeigt, wie es den Muscheln in nur anderthalb Stunden gelingt, das Wasser so zu filtern, dass es klar ist. Auf der linken Seite steht ein Kontrollaquarium ohne Muscheln. Dort bleibt das Wasser trüb.

Ansprechpersonen

Jonas Mauch

Doktorandenvertreter
Forschungsgruppe
Aquatisch-terrestrische Kopplung und Regimewechsel

Seite teilen