- Programmbereich:Aquatische Biodiversität im Anthropozän
Tapping into fungal potential: Biodegradation of plastic and rubber by potent Fungi
Das Vorkommen von Kunststoffen in unserer Umwelt stellt eine zunehmende Belastung für die Natur und für unsere Gesundheit dar. Die Autor*innen haben nun Pilze aus Süßgewässern identifiziert, die Kunststoffpolymere aus Polyurethan, Polyethylen und Reifengummi effizient abbauen können. Entgegen bisheriger Annahmen war dafür keine Vorbehandlung der Kunststoffe notwendig.
The European Reference Genome Atlas: piloting a decentralised approach to equitable biodiversity genomics
Forschende aus ganz Europa haben im Rahmen des Pilotprojekts European Reference Genome Atlas (ERGA) hochwertige Referenzgenome für 98 Arten erstellt. Diese Zusammenarbeit von rund 200 Wissenschaftler*innen aus 33 Ländern ist auch eine Blaupause, um kollaborativ eine weltweite Referenzgenomdatenbank für Tiere, Pflanzen und Pilze aufzubauen.
Freshwater megafauna shape ecosystems and facilitate restoration
Süßwasser-Megafauna-Arten können wesentliche ökologische Prozesse wie Störungen, trophische Kaskaden und die Ausbreitung von Arten wiederbeleben, die Biodiversität fördern und Ökosystemleistungen verbessern.
The global extent and severity of operational interactions between conflicting pinnipeds and fisheries
Der Naturschutz hat dazu geführt, dass sich die Bestände von Robben weltweit wieder erholen. Diese positive Entwicklung führt jedoch zu Konflikten mit der Fischerei, insbesondere der Kleinfischerei. Diese gerät global gesehen fast dreimal so häufig in Konflikt mit Seehunden, Kegelrobben, Seelöwen und Walrossen und verlieren dabei viermal so viel Fang wie größere Fischereien.
Fish habitat models for a future of novel riverscapes
Unter Einbeziehung des Konzepts neuartiger Flusslandschaften skizzieren die Autor*innen 3 vorrangig datengestützte Ansätze: Fischbewegungen, Flussverhalten und Treiber für Neuartigkeit, die alle in einen skalenbasierten Rahmen integriert werden, um die Entwicklung neuer Modelle zu fördern.
Monitoring, trends and impacts of light pollution
Das „Night Watch“-Konsortium hat Studien zusammengestellt, die anhand von Satellitenbildern und Sternbeobachtungen analysieren, wie künstliches Licht die nächtliche Umgebung verändert. Fast 50 % der Erdoberfläche ist von Lichtverschmutzung betroffen, wobei natürliche Dunkelheit bis zu mehrere tausend Mal überstrahlt wird. Und Lichtverschmutzung nimmt weiter zu: jährlich um 2 bis 10 %.
Unleashing the power of remote sensing data in aquatic research: Guidelines for optimal utilization
Ziel war es, die Kompromisse bei der Nutzung von Fernerkundungsdaten in limnologischen Studien am Beispiel der Schätzung von Chlorophyll a aufgrund seiner Bedeutung als Wasserqualitätsindikator zu verdeutlichen. Daher ist eine strenge Validierung von Fernerkundungsprodukten, begleitet von einer vorsichtigen Interpretation der Daten, von wesentlicher Bedeutung.
Reducing the fatal attraction of nocturnal insects using tailored and shielded road lights
Maßgeschneiderte und abgeschirmte Straßenlaternen machen Lichtquellen außerhalb des beleuchteten Bereichs fast unsichtbar und verringern die tödliche Anziehungskraft auf fliegende Insekten erheblich.
A candidate sex determination locus in amphibians which evolved by structural variation between X- and Y-chromosomes
Die Autor*innen haben einen Genort für die Geschlechtsbestimmung bei Wechselkröten identifiziert. Dies ist erst der zweite bekannte genetische Mechanismus für die Geschlechtsdifferenzierung bei Amphibien.
Inland navigation and land use interact to impact European freshwater biodiversity
Anhand umfangreicher Langzeitdaten zeigen die Autor*innen, dass der Schiffsverkehr in den letzten Jahrzehnten zu einem deutlichen Verlust der biologischen Vielfalt von Fischen und Makroinvertebraten in Europas Flüssen beigetragen hat. Und dazu, dass die verbliebenen Tiergemeinschaften immer einheitlicher werden und flusstypische Arten verloren gehen. Invasive Arten hingegen nehmen deutlich zu.