- Programmbereich:Biodiversität im Wandel
Safeguarding freshwater life beyond 2020: recommendations for the new global biodiversity framework from the European experience
2020 endete die „UN-Dekade der Biodiversität“. Doch der zum Abschluss veröffentlichte UN-Bericht zeigt: Keines der 20 Aichi-Biodiversitätsziele wurde in den letzten zehn Jahren erreicht. Ein Forschungsteam unter Leitung des IGB spricht 14 Empfehlungen für politische Folgeabkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt aus – mit Blick auf die Süßwasser-Biodiversität.
Revisiting global trends in freshwater insect biodiversity
Die Autor*innen kommentierten eine Studie zur Entwicklung der Insektenbiomasse und -abundanz (van Klink et al. 2020), und argumentierten warum sie die für die Binnengewässern gesammelten Daten für nicht-repräsentativ halten und die Ergebnisse keine Rückschlüsse auf eine Verbesserung des Zustands von Süßwasserökosystemen erlauben.
Projecting the continental accumulation of alien species through to 2050
Ein internationales Team mit Jonathan Jeschke erstellte die ersten globalen quantitativen Vorhersagen für die zukünftige Entwicklung der Anzahl gebietsfremder Arten. Basierend auf einem neuen Modell und unter der Annahme eines Business-as-usual-Szenarios erwartet das Team bis 2050 eine Zunahme gebietsfremder Arten um 36% weltweit, und sogar um 64% in Europa.
Citizen science versus professional data collection: comparison of approaches to mosquito monitoring in Germany
Die Autor*innen verglichen 2 Methoden zum Monitoring von Stechmücken in Deutschland: professionell mit Fallen vs. Citizen Science. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Methoden sehr gut ergänzen. Während systematisch platzierte Fallen eine bessere Kartierung der Mückenvielfalt erlauben, gewährleisten die Daten des Citizen Science-Projekts Mückenatlas ein schnelleres Aufspüren invasiver Arten.
Drivers of spatio-temporal variation in mosquito submissions to the citizen science project ‘Mückenatlas’
In Deutschland wurde 2011 ein Stechmücken-Monitoringprogramm initiiert, das seit 2012 durch das Citizen Science-Projekt „Mückenatlas" ergänzt wird. Die Autor*innen analysierten den Mückenatlas-Datensatz, um Ursachen für Schwankungen in den Einsendungen zu untersuchen und um Verzerrungen offenzulegen, die durch opportunistische Datenerfassung entstehen.
Mesopelagic microbial carbon production correlates with diversity across different marine particle fractions
Der vertikale Fluss von “marine snow” reduziert atmosphärisches CO2. V.a. partikel-assoziierte Prokaryonten sind für den C-Verlust verantwortlich. Messungen von prokaryotischer heterotropher Produktion u. Artenreichtum im Nordatlantik zeigen, dass C-Verluste u. assoziierter mikrobieller Artenreichtum in den Partikelfraktionen variieren. Große, rasch-absinkende Partikel bestimmen die C-Festlegung.
Zooplankton carcasses stimulate microbial turnover of allochthonous particulate organic matter
Die Autor*innen untersuchten, ob der mikrobielle Abbau von refraktärem organischen Material (OM) durch die Zugabe von gut verfügbarem OM von totem Zooplankton stimuliert wird. Sie maßen eine höhere Respiration, wenn Zooplankton OM bis zu einem Verhältnis von 1:1 dazugegeben wurde. Die Stimulation war stärker in einer komplexen mikrobiellen Gemeinschaft mit Eukaryonten als nur Bakterien.
A probabilistic approach to dispersal in spatially explicit meta‑populations
Die Autor*innen haben einen wahrscheinlichkeitsbasierten Formalismus zur Modellierung der Artenverteilung entwickelt. Die "netzwerkbasierte probabilistische Verbindung (Network based Probabilistic Connectivity – NPC)" liefert Vorhersagen über die Verteilung u. den Fortbestand von Arten auf verschiedenen Zeitskalen sowie deren Abhängigkeit von der Patch-Verteilung u. Patch-Dichte in der Landschaft.
Biodiversity policy beyond economic growth
Die Autor*innen möchten die Aufmerksamkeit von Forschenden und politischen Entscheidungsträger*innen auf zwei wichtige Schritte lenken: die Anerkennung des Konflikts zwischen Wirtschaftswachstum und Erhalt der biologischen Vielfalt bei politischen Entscheidungen und die Erforschung sozioökonomischer Alternativen jenseits des Wirtschaftswachstums bei der Entwicklung von (Biodiversitäts-)Szenarien.
Scientists' warning on invasive alien species
Wissenschaft warnt vor Schäden durch invasive gebietsfremde Arten: Mehr Einsatz ist nötig, um invasive Arten aufzuspüren, zu stoppen und zu kontrollieren – das betonen Wissenschaftler*innen aus 13 Ländern.