Blitzlicht
Nadja Neumann

Erfolgreiche Fehleranalyse eines hydrologischen Modells

Hydrologische Modelle sind wichtig, um die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt zu prognostizieren. Eine Herausforderung ist die Übertragbarkeit auf Zeiträume, in denen sich die Klimabedingungen von denen bei der Modellkalibrierung unterscheiden. Dr. Doris Düthmann hat die Mängel eines hydrologischen Modells analysiert.

Die Lech in Tirol. I Foto: Pixabay

Doris Düthmann untersuchte mit Kollegen von der Technischen Universität Wien anhand von Daten zu über 150 Gebieten in Österreich, warum ein hydrologisches Modell die beobachteten Abflussänderungen von Flüssen als Reaktion auf Änderungen des Niederschlags und der Lufttemperatur über die letzten 35 Jahre nicht korrekt vorhersagt. Das Team hat verschiedene Hypothesen zu den möglichen Ursachen der Abweichungen des Modells aufgestellt und diese anhand von Simulationen mit entsprechenden Modifikationen des Modells getestet. Die Forschenden zeigen, dass die Modellfehler vor allem durch eine Vernachlässigung von Änderungen der Vegetation verursacht wurden. Die Mängel in der Modellstruktur in Bezug auf die Vegetationsdynamik sind für eine große Anzahl von Studien über die Auswirkungen des Klimawandels relevant – die Rolle der Pflanzen wird in vielen Modellen zum Wasserhaushalt in der Landschaft bisher nicht genügend berücksichtigt.

„Mit dieser Studie wollten wir eine Lücke schließen. Bisher sind Analysen zu den Ursachen solcher Modellfehler selten Gegenstand der Forschung. Unsere Herangehensweise in dieser Studie kann als Vorlage dienen, die für Klimaimpaktanalysen verwendeten hydrologischen Modelle zu evaluieren und zu verbessern“, resümiert Doris Düthmann.

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Ansprechpersonen

Doris Düthmann

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Ökohydrologische Modellierung und hydrologischer Wandel

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