RESTORE4LIFE

Das EU-Horizon-Projekt Restore4Life (https://restore4life.eu) erarbeitet Umsetzungshilfen zur Renaturierung von Auen- und Küstenfeuchtgebieten im Donau-Einzugsgebiet, wo 70 Prozent der Auen und Küstenfeuchtgebiete verschwunden sind oder keine Verbindung zu Gewässern mehr aufweisen. Feuchtgebiete sind allerdings Hotspots der biologischen Vielfalt, und erbringen außerdem wichtige Ökosystemleistungen als Puffer bei Überschwemmungen und Dürren, zum Rückhalt von Düngestoffen und anderen Schadstoffen sowie zur Speicherung von Kohlenstoff in Böden.

Daher zielt die Wiederherstellung blau-grüner Infrastruktur darauf ab, Biodiversität, Klimaresilienz, Ökosystemleistungen und nachhaltige Geschäftsmodelle in Feuchtgebieten zu stärken. Im Projekt Restore4Life werden ergänzend mittels transdisziplinärer Konzepte Anwohner und andere Akteure über ein Bildungsprogramm zu Feuchtgebieten und mehrere Ansätze der Bürgerwissenschaften eingebunden, so dass Feuchtgebietsrenaturierungen durch Ko-Kreationsprozesse mitgestaltet werden können. In diesem Kontext zeigt das Projekt die Synergien von ökologischen Verbesserungen mit vielfältigen sozio-ökonomischen Vorteilen auf, wie auch mögliche darauf aufbauende Geschäftsmodelle und deren Vernetzung.

Die erarbeiteten integrativen und transdisziplinären Konzepte zur Wiederherstellung der lateralen Vernetzung in Flusskorridoren werden an vier Demonstrationsstandorten und sechs Monitoringstandorten getestet, die unter anderem in Österreich, der Slowakei, Serbien und Rumänien liegen. Dabei wird vor allem auf visuelle, interaktive Kommunikationsmittel gesetzt, die auch emotionale Bindungen zu Gewässern und Feuchtgebieten fördert. An allen Standorten werden Bürger und Akteure mittels der transdisziplinären Projektarbeiten befähigt, sich an der Mitgestaltung von Projekten zu beteiligen, indem sie sich in lokale Bürgergruppen einbringen.

Schließlich werden die in Restore4Life erarbeiteten technischen, ökologischen, kommunikativen und ökonomischen Konzepte in einer anwenderfreundlichen Sanierungswerkzeug „Restore4Life Wetland Reconstruction Accelerator“ zusammengefasst, die somit zeitgemäßes integratives Feuchtgebietsmanagement mit integrativen Umsetzungshilfen für soziale und wirtschaftliche Transformationen verbindet.

Zur Erreichung dieser Ziele kooperieren im Verbundvorhaben Restore4Life unter Leitung der Universität Bukarest insgesamt 31 Partnerinstitutionen aus 14 Ländern. Das IGB leitet dabei ein Arbeitspaket, das die Befähigung von Interessengruppen und der lokalen Gemeinschaften zur Ko-Kreation von Renaturierungsprojekten unterstützt. Außerdem trägt das IGB wesentlich zur Erarbeitung von Konzepten bei, um lokaler Geschäftsmodelle zu etablieren, die auf der nachhaltigen wirtschaftlichen Nutzung wiederhergestellten Feuchtgebieten mittels naturbasierter Lösungen basieren. Herbei können am IGB früher erarbeitete Methoden zur Erfassung der Ökosystemleistungen der Flüsse und ihren Auen in internationalen Einzugsgebieten eingebracht werden.

Restore4Life ist Teil des “Danube Basin Lighthouse” innerhalb der EU Mission “Restore our ocean and waters by 2030”