Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr!

Wenn die Tage dunkler werden und die Temperaturen fallen, verschwinden die meisten Insekten von der Bildfläche. Doch es gibt Ausnahmen, denen selbst kalte Tage und lange Winter nichts anhaben können, wie die Familie der Wintersteinfliegen (Taeniopterygidae). Es ist noch wenig darüber bekannt, wie ihnen die Anpassung an eiskalte Wasser- und Lufttemperaturen gelingt. Ihre Larven, die im Winter aus Bächen schlüpfen, sind dunkelbraun bis tiefschwarz, damit sie die Wärme der Sonne absorbieren können. Gelangen sie an die Oberfläche, können sie den Anteil ihrer körpereigenen Antifrost-Proteine erhöhen und suchen in Hohlräumen Schutz. Obwohl sie Flügel haben, laufen Wintersteinfliegen über Schnee und Eis – und zwar auf ihren Fußspitzen, um Eiskristalle zu vermeiden. Sie sind auf kühle, sauerstoffreiche Bachoberläufe angewiesen und reagieren sehr empfindlich auf Nährstoffeinträge, höhere Temperaturen und verlangsamte Strömungsverhältnisse. Wintersteinfliegen sind deshalb selten und ein wichtiger Bioindikator, um Lebensräume in Flüssen und Bächen zu beurteilen.

Das ist nur eine der vielen Geschichten, die wir hätten hervorheben können. Denn oft sind es diese kleinen Besonderheiten, die mit Organismen und ihren Anpassungsstrategien verbunden sind, sowie ihr Zusammenspiel im Großen, die unsere Faszination für das Leben unter und über der Wasseroberfläche ausmachen. Um die Vielfalt von Arten, Genen und Ökosystemen, ihre Leistungen und Funktionen zu schützen und zu erhalten, möchten wir verstehen, welche grundlegenden Vorgänge Gewässer und ihre Lebensgemeinschaften prägen und wie sie auf Umweltveränderungen reagieren. Wir danken allen, die uns bei dieser Arbeit unterstützen und wünschen einen besinnlichen Jahresausklang und einen gesunden Start ins neue Jahr!