BaltRap
Projektsteckbrief
Laufzeit
Abbildung: Gewarvte Sedimente in den obersten Zentimetern des Stechlinsees zeugen von Eutrophierung in den letzten Jahren. | © IGB
Klimaveränderungen und menschliche Aktivitäten, z.B. Waldrodung, haben Einfluss auf die Ökologie von Binnengewässern und deren sedimentäre Ablagerungsbedingungen. So ist der erhöhte Eintrag von Nährstoffen in das See-Ökosystem (Eutrophierung) sowie die Anreicherung von Schwermetallen und Schwefel in Seesedimenten, eine Folge von veränderten Umweltbedingungen. In diesem Projekt werden Faktoren außerhalb (atmosphärische Deposition, Einzugsgebiet usw.) und innerhalb (im Wasser und Sedimenten) eines Seeökosystems untersucht, die zur Bildung von sedimentären Anzeigeparametern dieser Änderungen (Proxies) führen.
BaltRap (www.io-warnemuende.de/geo-projekte-baltrap.html) ist ein interdisziplinäres Kooperationsprojekt verschiedener Universitäten und Forschungsinstituten im Bereich der Sedimentologie und Geochemie. Das übergeordnete Ziel dieses Projekts ist marine mit terrestrischen Proxies zu integrieren und so detailliertere Informationen über Mensch-Umwelt Wechselbeziehungen nach der letzten Eiszeit zu erhalten. Am IGB werden sedimentäre Proxies in Seen untersucht, welche uns Informationen über die Paläoumwelt geben. Die Entstehungsprozesse dieser Proxies, ihrer Konservierung und wie Proxies aus dem Sediment verloren gehen können, ist von fundamentaler Bedeutung. Der Fokus liegt hier auf der Untersuchung der Elemente wie Phosphor (P), Eisen (Fe), Schwefel (S), Mangan (Mn) und organischem Material, die sensibel auf Änderungen der Redoxbedingungen und des pH-Wertes reagieren. Sediment- und Wasserproben aus verschiedenen Seen aus dem südlichen Ostseeeinzugsgebiet sollen hochaufgelöst beprobt und untersucht werden. Sedimente des Stechlinsees, welcher jahrzehntelang kontinuierlich durch ein Monitoringprogramm überwacht wurde, geben uns die einzigartige Chance zu untersuchen, wie sich Veränderungen in der Wasserqualität auf sedimentäre Prozesse und Proxy-Bildung auswirken. Die Ergebnisse sollen anschließend dazu beitragen, geologische und paläolimnologische Studien, wo keine Monitoringdaten verfügbar sind, zu unterstützen.