Blitzlicht

Gleichförmige Vielfalt: Europas Süßwasserfischfauna wird sich immer ähnlicher

Die Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) konnte in sämtlichen 251 untersuchten Flussgebieten nachgewiesen werden. | Foto: Pixabay

Wie kein anderes Lebewesen hat der Mensch im Laufe der Zeit zum Verlust einheimischer Arten und zur globalen Verbreitung exotischer Arten beigetragen. Eine neue IGB-Studie unter Leitung von Nike Sommerwerk macht die gravierenden Veränderungen der europäischen Süßwasserfischfauna in den letzten 170 Jahren sichtbar. In den 251 untersuchten Flussgebieten hat sich die Anzahl der Fischarten erhöht – allerdings wurde im Durchschnitt auch etwa ein Fünftel der ursprünglichen Fischfauna durch gebietsfremde Arten verdrängt. Die Hauptursachen für die Ausbreitung nichtheimischer Arten sind den Wissenschaffenden zufolge Aquakulturen, die kommerzielle Fischerei, die Freizeitfischerei und das – verbotene! – Aussetzen von Zierfischen. In Sachen „Fischarteninventar“ sind Europas Flussgebiete hierdurch immer einheitlicher geworden – mit noch unabsehbaren Folgen für das Ökosystem.

Lesen Sie die Studie als Open-Access-Veröffentlichung im Journal of Biogeography >

Nike Sommerwerk, Christian Wolter, Jörg Freyhof, Klement Tockner (2017) Components and drivers of change in European freshwater fish faunas. Journal of Biogeography 44, 8. doi: 10.1111/jbi.13019

Kontakt zur Erstautorin: sommerwerk@igb-berlin.de

Ansprechpersonen

Christian Wolter

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Fließgewässerrevitalisierung

Seite teilen