- Abteilung:(Abt. 5) Evolutionäre und Integrative Ökologie
Antiparasitic potential of agrochemical fungicides on a non-target aquatic model (Daphnia× Metschnikowia host-parasite system)
Die Forschenden untersuchten das antiparasitäre Potenzial von drei Fungiziden auf Daphnia und seinen parasitischen Hefepilz. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Azolfungizide die Wirt-Parasit-Interaktionen in natürlichen Systemen stören können. Dies könnte weitreichende Folgen haben, insbesondere angesichts der zunehmenden Hinweise auf die ökologische Bedeutung von Parasiten.
Societal extinction of species
Unser heutiges Zeitalter ist geprägt von einem außergewöhnlich hohen Artenverlust – ausgelöst vor allem durch menschliche Aktivitäten. Wenn das letzte Individuum stirbt, verschwinden Arten nicht nur von unserem Planeten. Sie verschwinden auch aus unserem kollektiven Gedächtnis, aus unseren Kulturen und Diskursen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben den Prozess untersucht.
Refining the evolutionary time machine: an assessment of whole genome amplification using single historical Daphnia eggs
Aquatische Sedimente enthalten Eibanken des planktischen Süßwasserkrebs Daphnia, und anderer Wirbelloser. Diese "Zeitkapseln" erlauben die Erfassung genomischer Evolution über Jahrhunderte. Um einzelne Eier mit winzigen DNA-Mengen sequenzieren zu können, entwickelten die Autor*innen ein Protokoll zur Amplifikation ganzer Genome, mit vollständiger Sequenzierung von jahrhundertealten Eiern.
Land-use type temporarily affects active pond community structure but not gene expression patterns
Das Team untersuchte die Auswirkungen der Art der Landnutzung auf die Zusammensetzung und die Genexpression von Wasserorganismen mit Hilfe eines eRNA-Ansatzes. Zeitweise unterschieden sich die Gemeinschaften zwischen Teichen in Grasland, Wäldern u. Ackerland, aber nicht in den untersuchten Funktionen. Bald darauf war die aktive Gemeinschaft in den verschiedenen Landnutzungsarten wieder homogen.
Climate-induced forest dieback drives compositional changes in insect communities that are more pronounced for rare species
Die Autor*innen untersuchten die Rolle des durch Trockenheit verursachten Waldsterbens auf das Insektensterben. Anhand von Feldproben in den Pyrenäen und einer DNA-Metakodierung zur Bestimmung der dort vorkommenden Arten stellten sie fest, dass der Artenreichtum in Wäldern, die von Baumverlusten betroffen sind, nicht abnahm, aber sie entdeckten große Unterschiede in den Insektengemeinschaften.
A global agenda for advancing freshwater biodiversity research
Forschende aus 90 Wissenschaftseinrichtungen weltweit stellen fest: Die Erforschung und der Schutz der Süßwasser-Biodiversität bleiben weit hinter denen im terrestrischen und marinen Bereich zurück. Sie haben eine Forschungsagenda mit 15 Prioritäten veröffentlicht, mit denen es gelingen soll, die biologische Vielfalt in Seen, Flüssen und Feuchtgebieten besser zu erforschen und zu schützen.
Experimentally decomposing phytoplankton community change into ecological and evolutionary contributions
Die Autor*innen quantifizierten experimentell die ökologischen u. evolutionären Beiträge zur Veränderung der gesamten Phytoplanktongemeinschaft als Reaktion auf erhöhte CO2-Konzentrationen. Sie beschrieben dafür einen neuen experimentellen Ansatz u. beobachteten einen Rückgang der Phytoplanktonabundanz bei erhöhten CO2-Konz., der v.a. durch ökologische Veränderungen erklärt werden konnte.
From microbes to mammals: agriculture homogenizes pond biodiversity across different land-use types
Das Team untersuchte die Artenvielfalt in Teichen, die sich in einem landwirtschaftlich genutzten Gebiet mit verschiedenen Landnutzungsformen befinden. Durch die intensive Landwirtschaft wurden die meisten Unterschiede in der aquatischen Artenvielfalt zwischen Grünland, Wäldern und Ackerflächen bei allen Arten aufgehoben. Die Sedimente zeigten, dass Unterschiede früher jedoch vorhanden waren.
Competition alters species’ plastic and genetic response to environmental change
Die Autor*innen setzten drei Arten von Süßwasser-Ciliaten einer langfristigen Selektion bei steigendem Salzgehalt in Abwesenheit und Anwesenheit von Konkurrenten aus. Sie zeigen, dass die evolutionären und plastischen Reaktionen auf den zunehmenden Salzgehalt von der interspezifischen Konkurrenz und vom Ausmaß der Salzgehaltsänderung abhingen, was letztlich die Lebensfähigkeit der Arten bestimmte.
Genomic regions associated with adaptation to predation in Daphnia often include members of expanded gene families
Die Autor*innen erforschten die genetischen Grundlagen für die Anpassung von Beute- an Raubtiere. Die Erweiterung von Genfamilien könnte ein wichtiges evolutionäres Ereignis für Daphnien sein, um in einem Lebensraum mit Fressfeinden zu überleben. Die Erweiterung von Genfamilien, die mit der Chemorezeption und dem Sehvermögen in Verbindung stehen, ermöglicht es Daphnien, Räuber besser zu erkennen.