- Thema:Gewässerökosysteme
Interspecific differences, plastic, and evolutionary responses to a heat wave in three co‐occurring Daphnia species
Die Autor*innen beschreiben, wie eine natürliche Hitzewelle die Hitzetoleranz und lebensgeschichtlichen Merkmale bei 3 koexistierenden Daphnien-Arten beeinflusst hat. Die Hitzewelle wirkte sich nicht nur auf die einzelnen Arten aus, sondern auch auf deren Interaktion, was die Notwendigkeit von Multi-Spezies-Studien an der Schnittstelle von Ökologie und Evolution unterstreicht.
The use of Sentinel-2 for Chlorophyll-a spatial dynamics assessment: a comparative study on different lakes in Northern Germany
Die Studie leistet einen Beitrag zur Nutzung von Satellitenbildern für die Überwachung der Wasserqualität von Binnengewässern. Durch die Verwendung von in situ Messungen des Algenpigments Chlorophyll-a in Flachlandseen konnten die Autor*innen eine geeignete Atmosphärenkorrektur u. einen biooptischen Algorithmus identifizieren, um Chlorophyll-a anhand von Sentinel-2-Satellitenbildern zu bestimmen.
Eye fluke infection changes diet composition in juvenile European perch (Perca fluviatilis)
Die Autor*innen untersuchten mit Stabilisotopen- und Mageninhaltsanalysen, ob sich die Beutezusammensetzung beim Flussbarsch infolge einer Infektion mit Augenparasiten verändert. Die Studie zeigt erstmals, dass sich die Fische mit steigender Infektionsintensität selektiver ernähren und die Parasiten so top-down Effekte ihres Wirtes auf niedriger trophischer Ebene beeinflussen können.
Climate change – driven regime shifts in a planktonic food web
Die Eisbedeckung von Gewässern nimmt durch den Klimawandel weltweit ab. Wie sich der Rückgang der Winterperiode auf das Zusammenspiel von Phyto- und Zooplankton auswirkt, ist noch nicht ausreichend erforscht. Dies Studie zeigt, dass die im Mittel abnehmende Dauer der Eisbedeckung abrupte Veränderungen in der Planktondynamik zur Folge haben kann.
Shifting states, shifting services: linking regime shifts to changes in ecosystem services of shallow lakes
Die Autor*innen identifizierten die wichtigsten Ökosystemleistungen von Flachseen und ihre Verbindung zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und diskutierten mögliche Zielkonflikte. Sie identifizierten 39 Ökosystemleistungen, die mit 10 verschiedenen SDGs verknüpft sind, während mehrere Kompromisse innerhalb und zwischen Ökosystemleistungen über Ökosysteme hinweg identifiziert wurden.
Shallow lakes at risk: nutrient enrichment enhances top‐down control of macrophytes by invasive herbivorous snails
Die Autor*innen erforschten, wie eine veränderte Nährstoffbelastung den Top-Down-Effekt einer invasiven herbivoren Schneckenart auf Unterwasserpflanzen modifiziert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Herbivorie einen Kollaps der Unterwasserpflanzen und Umschlag in den trüben Zustand wahrscheinlicher macht und dass dieser Effekt bei geringeren Schneckendichten auftritt, wenn die Nährstoffe steigen.
Metabolomics-derived marker metabolites to characterize Phaeocystis pouchetii physiology in natural plankton communities
Phaeocystis pouchetii dominiert häufig Phytoplanktonblüten in höheren Breiten. In dieser Studie wurden dessen endometabolische Marker bestimmt und im Feld quantifiziert. Metabolite, die während des Wachstums produziert werden, wurden mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie analysiert. Multivariate Statistik charakterisierte die Metabolite, die mit den Wachstumsphasen korrelieren.
Impacts of multiple stressors on freshwater biota across spatial scales and ecosystems
Klima- und Landnutzungsänderungen treiben eine Reihe von Stressoren an, die Ökosysteme formen und in Wechselwirkung zu komplexen ökologischen Reaktionen führen. Diese Studie kombiniert skalenübergreifende Daten aus 33 Mesokosmen-Experimenten mit Daten aus 14 Flusseinzugsgebieten und 22 einzugsgebietsübergreifenden Studien in Europa.
Diet and Genotype of an Aquatic Invertebrate Affect the Composition of Free-Living Microbial Communities
Die Autor*innen zeigen, dass bei Daphnien der Wirtsgenotyp nicht nur die Zusammensetzung des Darmmikrobioms, sondern auch die Struktur der freilebenden Mikrobengemeinschaften, d.h. des Bakterioplanktons, beeinflusst. Es wird erwartet, dass diese Interaktion zu Rückkopplungsschleifen führt, in denen evolutionäre Veränderungen im Wirt das Bakterioplankton beeinflussen könnten.
Food nutrient availability affects epibiont prevalence and richness in natural Daphnia populations
Eine Feldstudie entlang eines Nahrungsquantitäts- und -qualitätsgradienten ergab, dass die Wirtspopulationsdichte u. die Prävalenz u. Diversität von Epibionten (Organismen, die Wirt besiedeln) bei Daphnia pulex durch das N:P-Verhältnis des Phytoplanktons beeinflusst werden. Ein Laborexperiment mit Daphnia magna bestätigte, dass die P-Begrenzung die Besiedlung durch Epibionten beeinflusst.