- Programmbereich:Aquatische Biodiversität im Anthropozän
Large-scale sampling of the freshwater microbiome suggests pollution-driven ecosystem changes
Bürgerwissenschaftler*innen beprobten mehr als 600 Gewässer in ganz Deutschland. Dieser Datenschatz zeigt 3 deutschlandweite Trends: 1. Die Mikroorganismen im Sediment zeigen in ihrem Erbgut Zeichen von chemischem Stress und Antibiotikaresistenzen. 2. Viel künstliche Beleuchtung bei Nacht verändert die Artzusammensetzung der Mikroorganismen. 3. Alle untersuchten Gewässer stoßen Treibhausgase aus.
Mechanisms of prey division in striped marlin, a marine group hunting predator
Die Autor*innen identifizierten einzelne Gestreifte Marline (Kajikia audax), die in Gruppen jagten. Die Gruppen umgaben die Beute, aber die einzelnen Tiere griffen abwechselnd an. Das Forschungsteam stellte fest, dass der Wettbewerb zu einer ungleichen Aufteilung der Beute unter den Räubern führte, wobei 50 % der am häufigsten angreifenden Marline 70-80 % der Fische erbeuteten.
Quantifying eco-evolutionary contributions to trait divergence in spatially structured systems
Die Autor*innen erweiterten die Methoden zur Quantifizierung ökologischer u. evolutionärer Beiträge zu Merkmalsveränderungen, um empirischen Studien Rechnung zu tragen, die eine Merkmalsdifferenzierung zwischen räumlich strukturierten Populationen dokumentieren.
Invasion impacts and dynamics of a European-wide introduced species
Die Autor*innen untersuchten die Invasionsdynamik der neuseeländischen Schlammschnecke Potamopyrgus antipodarum, eine der schädlichsten invasiven Süßwasserarten. Die Schneckenhäufigkeit nahm im Laufe der Zeit zu, wobei 59 % der Populationen dem vorgeschlagenen Muster folgten. Dies ermöglicht Einblicke in die großräumige Invasionsdynamik und gibt Aufschluss über mögliche Managementmaßnahmen.
Antarctic glacial meltwater impacts the diversity of fungal parasites associated with benthic diatoms in shallow coastal zones
Erste Studie zur Pilzvielfalt in benthischen Habitaten der Antarktis entlang eines Salzgradienten, um das Vorkommen von Pilzparasiten mit ihren benthischen Algenwirten zu bestimmen. Ascomycota und Chytridiomycota sind die häufigsten Pilztaxa. Der Salzgehalt beeinflusst die Zusammensetzung der Pilz- u. der gesamten eukaryotischen Gemeinschaft. Die Pilzvielfalt nimmt mit abnehmendem Salzgehalt zu.
A global agenda for advancing freshwater biodiversity research
Forschende aus 90 Wissenschaftseinrichtungen weltweit stellen fest: Die Erforschung und der Schutz der Süßwasser-Biodiversität bleiben weit hinter denen im terrestrischen und marinen Bereich zurück. Sie haben eine Forschungsagenda mit 15 Prioritäten veröffentlicht, mit denen es gelingen soll, die biologische Vielfalt in Seen, Flüssen und Feuchtgebieten besser zu erforschen und zu schützen.
Experimentally decomposing phytoplankton community change into ecological and evolutionary contributions
Die Autor*innen quantifizierten experimentell die ökologischen u. evolutionären Beiträge zur Veränderung der gesamten Phytoplanktongemeinschaft als Reaktion auf erhöhte CO2-Konzentrationen. Sie beschrieben dafür einen neuen experimentellen Ansatz u. beobachteten einen Rückgang der Phytoplanktonabundanz bei erhöhten CO2-Konz., der v.a. durch ökologische Veränderungen erklärt werden konnte.
Marine algae facilitate transfer of microplastics and associated pollutants into food webs
In diesem Konzeptpapier argumentieren die Autor*innen, dass Mikro- u. Makroalgen einen unterschätzten, aber dennoch wichtigen Weg für den Transport von Mikroplastik und damit verbundenen Schadstoffen über die marinen Nahrungsnetze zum Menschen darstellen, wodurch das potenzielle Eindringen von Pathogenen in den menschlichen Körper erleichtert wird.
Characterizing the “fungal shunt”: parasitic fungi on diatoms affect carbon flow and bacterial communities in aquatic microbial food webs
Die Autor*innen zeigen, dass parasitäre Pilze die mikrobiellen Interaktionen durch verschiedene Mechanismen tiefgreifend verändern (z. B. Veränderung der Bakteriengemeinschaften). Pilz-Mikroparasiten können also den mikrobiell vermittelten Kohlenstofffluss an der Basis aquatischer Nahrungsnetze wesentlich beeinflussen, was die Forschenden als "Pilz-Shunt" bezeichnet haben.
A novel measurement-based model for calculating O2 flux at interfaces in aquatic environments
Diese Studie zeigt einen neuen Modellansatz zur genauen Berechnung der Diffusionsflüsse von gelösten Gasen, Nährstoffen und gelösten Stoffen anhand von Konzentrationsprofilen, die mit Mikrosensoren an der Substrat-Wasser-Grenze gemessen wurden. Es ist ein robustes Berechnungsschema für die automatisierte Bestimmung der Grenzflächenposition und ermöglicht präzise Berechnungen der Diffusionsflüsse.