- Abteilung:(Abt. 3) Plankton- und Mikrobielle Ökologie
Blooms also like it cold
Cyanobakterien gelten als wärmeliebend, und massive Algenblüten werden vor allem im Sommer gemeldet, in dieser Zeit ist das Monitoring besonders engmaschig. Die Autor*innen zeigen auf, dass Blaualgenblüten auch bei kälteren Temperaturen auftreten können – sogar unter Eis. Bleiben die Algenblüten unbemerkt, bestehen Risiken für die Trinkwassergewinnung.
Perchlorate-specific proteomic stress responses of Debaryomyces hansenii could enable microbial survival in Martian brines
Noch wurde auf dem Mars kein Leben nachgewiesen, doch es ist spannend zu erforschen, unter welchen Umständen es möglich wäre. Die Autor*innen haben die zellulären Prozesse untersucht, welche die Anpassung von Mikroorganismen an Perchlorate regulieren. Könnten Mikroorganismen ihre Stressreaktion auf dieses Salz genetisch anpassen, wäre ihr Überleben auf dem roten Planeten möglich.
Global patterns and controls of nutrient immobilization on decomposing cellulose in riverine ecosystems
Das Forschungsteam verwendete ein standardisiertes, nährstoffarmes Substrat aus organischen Stoffen (Baumwollstreifen), um die Nährstofffixierung an 100 Fluss- und Ufersystemen zu quantifizieren, die 11 Biome weltweit repräsentieren. Die Fixierungsraten variierten um drei Größenordnungen, waren in Flüssen größer als in Uferzonen und standen in enger Beziehung zu den Zersetzungsraten.
Towards critical white ice conditions in lakes under global warming
Die Qualität des Seeeises ist von größter Bedeutung für die Eissicherheit und die Ökologie eines Sees unter Eis. Die Forschenden haben 2020/2021 in einem der wärmsten Winter seit 1880 in der gesamten nördlichen Hemisphäre eine koordinierte Probenahmekampagne zur Qualität des Seeeises durchgeführt und konnten zeigen, dass das Seeeis in diesem Zeitraum vor allem aus instabilem weißem Eis bestand.
Environmental variability in aquatic ecosystems: avenues for future multifactorial experiments
Variabilität ist allen Ökosystemen inhärent. Die Folgen von Veränderungen bestehender Variabilitätsmuster von Umweltfaktoren, die durch den globalen Wandel erwartet werden, sind nach wie vor unklar. Die Autor*innen identifizierten Unstimmigkeiten, Herausforderungen u. Wissenslücken, um zu zu einer Forschungsagenda über die Auswirkungen von Variabilität in aquatischen Systemen beizutragen.
Antarctic glacial meltwater impacts the diversity of fungal parasites associated with benthic diatoms in shallow coastal zones
Erste Studie zur Pilzvielfalt in benthischen Habitaten der Antarktis entlang eines Salzgradienten, um das Vorkommen von Pilzparasiten mit ihren benthischen Algenwirten zu bestimmen. Ascomycota und Chytridiomycota sind die häufigsten Pilztaxa. Der Salzgehalt beeinflusst die Zusammensetzung der Pilz- u. der gesamten eukaryotischen Gemeinschaft. Die Pilzvielfalt nimmt mit abnehmendem Salzgehalt zu.
Dissolved organic matter signatures in urban surface waters: spatio-temporal patterns and drivers
Studie zur Zusammensetzung der gelösten organischen Substanz (DOM) aus verschiedenen Gewässertypen in Berlin. Die DOM aus Seen u. Teichen unterschied sich in ihrer Zusammensetzung und ihrer zeitlichen Umsetzung stark von der aus Bächen u. Flüssen. Flächennutzung, Nährstoffzufuhr u. Verschmutzung durch Punktquellen waren die Hauptfaktoren. Dies legt nahe, die DOM in das Monitoring einzubeziehen.
Flexible habitat choice of pelagic bacteria increases system stability and energy flow through the microbial loop
Die theoretische Studie evaluierte die mikrobielle Dynamik von partikel-assoziierten vs frei-lebenden Bakterien. Bakterielle Generalisten, die beide Lebensräume nutzen, erhöhen die Stabilität und den Energietransport durch den ‚microbial loop‘. Anpassungsstrategien von Bakterien sind wichtig, um die Konsequenzen von zunehmender Partikellast, z.B. durch Sediment und Mikroplastik, abzuschätzen.
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Spatial and seasonal patterns of water isotopes in northeastern German lakes
Im Rahmen von Messkampagnen wurden die räumlichen und zeitlichen Dynamiken von stabilen Wasserisotopen in nordostdeutschen Seen erfasst. Die Daten dienen als Basis für weitergehende Untersuchungen, z.B. im Zusammenhang mit biochemischen Prozessen in Makrophyten und der Konnektivität von Seen.
Stoichiometric mismatch causes a warming-induced regime shift in experimental plankton communities
Studie zu den Folgen experimenteller Erwärmung auf die Entwicklung des Frühjahrsplanktons in Freiland-Mesokosmen. Erhöhte Temperaturen führten zu einer massiven Blüte an extrem nährstoffarmen Algen, auf die ein Zusammenbruch des Zooplanktons folgte. Dies zeigt, dass hohe Temperaturen die Futterqualität der Pflanzenbiomasse verschlechtern u. somit den Energietransfer im Nahrungsnetz hemmen können.