Der zur Kommentierung vorliegende Regierungsentwurf der NWS benennt nach Einschätzung der IGB-Wissenschaftler*innen insgesamt viele der bereits bestehenden und sich noch entwickelnden Probleme und Herausforderungen aus wissenschaftlicher Sicht korrekt. Auffällig ist jedoch der stark wasserwirtschaftliche Blickwinkel auf Wasser und Gewässer, der ökologische Aspekte weniger in den Fokus nimmt.
Häufig werden im Regierungsentwurf die Belange aquatischer Ökosysteme allgemein unter Umwelt- bzw. Naturschutz zusammengefasst und als ein Stakeholder (unter vielen) der Wasserwirtschaft betrachtet. Da die natürlichen aquatischen Ökosysteme und ihre Biodiversität die Grundlage für alle Lebens- und Nutzungsformen sind, wird diese Herangehensweise ihrer Relevanz nicht gerecht.
Die integrierte Betrachtung des Wasserkreislaufs, der natürlichen Binnengewässer, deren Biodiversität und der darauf basierenden Ökosystemleistungen sind eine absolut essenzielle Grundlage für eine nachhaltige NWS. Dieser Fakt sollte im Gesamtdokument noch stärker herausgearbeitet werden, so das Urteil der Forschenden.
Darüber hinaus geben die forschenden Feedback zu einigen ausgewählten Aspekten des NWS-Regierungsentwurfs:
- Finanzierung und Zeitraum
- Umsetzung und Zielkonflikte
- Forschung, Entwicklung und Evaluierung
- Binnenschifffahrt: Ausbau und Aufstau sind nicht zukunftsfähig
- Wasserkraft: Bundesregierung berücksichtigt Forschungsstand nicht ausreichend
- Aquakultur, Binnen- und Angelfischerei: Politisch-gesellschaftliche Grundsatzfragen
Das komplette IGB-Feedback kann auf der IGB-Webseite heruntergeladen werden.