Weltweit ist die Aquakultur der am stärksten wachsende Sektor der Landwirtschaft. Für eine nachhaltige Fischproduktion ist das Chance und Herausforderung zugleich. Deshalb hat das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei eine unabhängige Informationsplattform zur Aquakultur entwickelt, die alle Zielgruppen mit wissenschaftlich fundierten Informationen zur Fischzucht versorgt. Im Rahmen der EU-Veranstaltung „Nachhaltiger Fischkonsum“ in Hamburg wurde das neue Internetportal durch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Maria Flachsbarth, offiziell eröffnet.
Mit Aquakulturinfo wird in diesem Bereich der Lebensmittelproduktion erstmals eine wissensbasierte Enzyklopädie zur Verfügung gestellt. In anschaulicher Weise informiert die Plattform u.a. über die in Aquakultur gezüchteten Fische, Krebse, Muscheln und Algen, über Produktions- und Zuchtmethoden, Tiergesundheit, Futtermittel und Qualitätssicherung. Berücksichtigt wird ebenfalls die technische Seite der Aquakultur. „Auch kontroverse Themen wie Medikamentierung und artgerechte Haltung werden von uns behandelt“, versichert Dr. Björn Hermelink, der die redaktionellen Inhalte betreut und koordiniert. „Die Frage, ob eine Forelle vegetarisch ernährt werden kann und sollte, muss ausgewogen diskutiert werden.“
Für die wissenschaftliche Betreuung des Internetportals ist ein internationales Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Sven Würtz und Björn Hermelink vom IGB Berlin verantwortlich. Objektivität ist bei den Inhalten oberstes Gebot: Als Grundlage für die Beiträge dienen Ergebnisse aus der Aquakulturforschung, die laufend aktualisiert werden. Ein wissenschaftliches Gremium von Experten prüft die inhaltliche Qualität aller Beiträge. „Unser Ziel ist es, eine zentrale Anlaufstelle für Informationssuchende im Bereich der Aquakultur zu sein. Dafür bereiten wir wissenschaftliche Ergebnisse redaktionell spannend und mit anschaulichem Bildmaterial auf“, erklärt Projektleiter Sven Würtz. „Verbraucher, Züchter, Unternehmen der fischverarbeitenden Industrie und des Lebensmittelhandels und Politiker – alle Interessengruppen sollen bei uns die jeweils relevanten Informationen finden“, ergänzt Hermelink.
Die Anschubfinanzierung für das Projekt kommt von Verbänden der Fischwirtschaft. „Wir arbeiten redaktionell unabhängig“, betont Würtz. „Nur so kann ein objektives, glaubwürdiges und verlässliches Angebot geschaffen werden, von dem alle Zielgruppen gleichermaßen profitieren können. Die Aquakultur nachhaltig zu gestalten, das funktioniert nur auf Basis einer ausgewogenen Darstellung anhand wissenschaftlich fundierter Informationen. Wir laden jeden dazu ein, sich inhaltlich einzubringen.“
Weitere Informationen zu Aquakulturinfo.