Blitzlicht
Johannes Graupner

Kein Wasser ohne Gewässer

IGB gibt Feedback zum Regierungsentwurf der Nationalen Wasserstrategie
Ein naturnaher Wasserkreislauf, Binnengewässer und deren Biodiversität sind für Mensch und Natur gleichermaßen eine unverzichtbare Lebensgrundlage. Daher begrüßt das IGB aus Forschungssicht explizit die Erarbeitung einer Nationalen Wasserstrategie (NWS) für Deutschland, die auch bestehende Gesetze wie z.B. die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) sowie deren praktische Umsetzungen unterstützen soll. Dies ist gerade im Hinblick auf das große praktische Umsetzungsdefizit von gewässerpolitischen Regelungen wichtig.

Foto von Erich Westendarp auf Pixabay 

Der zur Kommentierung vorliegende Regierungsentwurf der NWS benennt nach Einschätzung der IGB-Wissenschaftler*innen insgesamt viele der bereits bestehenden und sich noch entwickelnden Probleme und Herausforderungen aus wissenschaftlicher Sicht korrekt. Auffällig ist jedoch der stark wasserwirtschaftliche  Blickwinkel auf Wasser und Gewässer, der ökologische Aspekte weniger in den Fokus nimmt. 

Häufig werden im Regierungsentwurf die Belange aquatischer Ökosysteme allgemein unter Umwelt- bzw. Naturschutz zusammengefasst und als ein Stakeholder (unter vielen) der Wasserwirtschaft betrachtet. Da die natürlichen aquatischen Ökosysteme und ihre Biodiversität die Grundlage für alle Lebens- und Nutzungsformen sind, wird diese Herangehensweise ihrer Relevanz nicht gerecht.

Die integrierte Betrachtung des Wasserkreislaufs, der natürlichen Binnengewässer, deren Biodiversität und der darauf basierenden Ökosystemleistungen sind eine absolut essenzielle Grundlage für eine nachhaltige NWS. Dieser Fakt sollte im Gesamtdokument noch stärker herausgearbeitet werden, so das Urteil der Forschenden.

Darüber hinaus geben die forschenden Feedback zu einigen ausgewählten Aspekten des NWS-Regierungsentwurfs:

  • Finanzierung und Zeitraum
  • Umsetzung und Zielkonflikte
  • Forschung, Entwicklung und Evaluierung
  • Binnenschifffahrt: Ausbau und Aufstau sind nicht zukunftsfähig
  • Wasserkraft: Bundesregierung berücksichtigt Forschungsstand nicht ausreichend
  • Aquakultur, Binnen- und Angelfischerei: Politisch-gesellschaftliche Grundsatzfragen

Das komplette IGB-Feedback kann auf der IGB-Webseite heruntergeladen werden.

Ansprechpersonen

Doris Düthmann

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Ökohydrologische Modellierung und hydrologischer Wandel

Jörg Lewandowski

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Grundwasser-Oberflächenwasser Interaktionen

Stephanie Spahr

Programmbereichssprecher*in
Forschungsgruppe
Organische Schadstoffe

Michael Hupfer

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Biogeochemische Prozesse in Sedimenten und Seenrestaurierung

Sabine Hilt

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Aquatisch-terrestrische Kopplung und Regimewechsel

Sonja Jähnig

Abteilungsleiter*in
Forschungsgruppe
Aquatische Ökogeographie

Martin Pusch

Programmbereichssprecher*in
Forschungsgruppe
Funktionelle Ökologie und Management von Flüssen und Seeufern

Robert Arlinghaus

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Integratives Angelfischereimanagement

Jörn Gessner

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Wiedereinbürgerung atlantischer Störe in Deutschland

Werner Kloas

Gastwissenschaftler*in
Forschungsgruppe
Aquaponik und Ökophysiologie
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