(Abt. 1) Ökohydrologie und Biogeochemie

Kernthemen Department 1

Die Wechselwirkungen innerhalb und zwischen grünem Wasser (in terrestrischen Systemen) und blauem Wasser (Seen, Flüsse und Grundwasserleiter) beeinflussen in komplexer Weise die Lebensräume für Organismen und den reaktiven Transport von abiotischen Komponenten. Aquatische und terrestrische Systeme sind auf mehreren räumlich-zeitlichen Skalen gekoppelt. Das übergeordnete Ziel der Abteilung Ökohydrologie und Biogeochemie ist es, die ökohydrologischen und biogeochemischen Prozesse von vernetzten Landschaften und Gewässern in natürlichen, ländlichen und städtischen Gebieten zu verstehen. Unsere Forschungsprojekte behandeln daher die folgenden Kernthemen:

  • Interaktionen von Landschafts-und Binnengewässer-Ökosystemen 
  • Physikalische und biogeochemische Rahmenbedingungen unter globalem Wandel
  • Wassersicherheit in gestörten und urbanen Systemen

In unserer Forschung integrieren wir prozessbasierte und statistische Modellierung mit empirischen Daten, die in Freilandstudien, in großmaßstäbigen Manipulationsstudien, durch Langzeit-Monitoring und in Laborversuchen erhoben werden. Wir untersuchen ökohydrologische und biogeochemische Prozesse mit verschiedenen Tracer-Techniken, insbesondere stabilen Isotopen, sowie durch die Messung natürlich gelöster Stoffe, konservativer geogener Ionen, organischer Spurenstoffe und von Nährstoffen. Dabei verbinden wir Grundlagenforschung mit Anwendungsaspekten und wollen Auswirkungen von Klima- und Landnutzungsänderungen erfassen und vorhersagen. Mit der Laborinfrastruktur und Kompetenz auf den Gebieten der anorganischen und organischen Analytik sowie der Isotopenmessung nimmt die Abteilung eine zentrale Funktion für das gesamte Institut wahr. Um unserem Forschungsziel gerecht zu werden, kombinieren wir unsere fachliche Expertise aus den Forschungsdisziplinen Hydrologie, Geochemie, Gewässerphysik, Ökologie, Umwelttechnik und Geographie.

Abteilungsmitglieder

Ausgewählte Publikationen

April 2025
WIREs Water. - 12(2025)2, Art. e70018

The Unexploited Treasures of Hydrological Observations Beyond Streamflow for Catchment Modeling

Paul D. Wagner; Doris Duethmann; Jens Kiesel; Sandra Pool; Markus Hrachowitz; Serena Ceola; Anna Herzog; Tobias Houska; Ralf Loritz; Diana Spieler; Maria Staudinger; Larisa Tarasova; Stephan Thober; Nicola Fohrer; Doerthe Tetzlaff; Thorsten Wagener; Björn Guse

Andere hydrologische Daten als der Abfluss haben das Potenzial, die Prozesskonsistenz bei der hydrologischen Modellierung und folglich die Vorhersagen bei Veränderungen zu verbessern. Hier wird untersucht, wie Speicher- und Flussvariablen für die Modellbewertung und -kalibrierung verwendet werden, um die Prozessdarstellung zu verbessern.    

 

März 2025
WIREs Water. - 12(2025)2, Art. e70015

Recent Developments and Emerging Challenges in Tracer-Aided Modeling

Hyekyeng Jung; Dörthe Tetzlaff; Christian Birkel; Chris Soulsby

Die Autor*innen haben die Fortschritte u. Herausforderungen der tracergestützten Modellierung untersucht, die Einblicke in interne Speicher, Wasserquellen, Fließwege, Mischungsprozesse u.Wasseralter bietet, die sich nicht allein aus hydrometrischen Daten ableiten lassen. Mithilfe von Tracerdaten lassen sich hydrologische Modelle falsifizieren u. Hypothesen überprüfen.

März 2025
Water Resources Research. - 61(2025)3, Art. e2024WR038779

DREAM(LoAX): Simultaneous Calibration and Diagnosis for Tracer-Aided Ecohydrological Models Under the Equifinality Thesis

Songjun Wu; Doerthe Tetzlaff; Keith Beven; Chris Soulsby

Die Autor*innen haben einen neuen Algorithmus DREAM(LoAX) als effektives Konditionierungswerkzeug entwickelt, um epistemische Unsicherheit in prozessbasierten Modellen zu berücksichtigen. Er liefert Echtzeit-Diagnoseinformationen zu Modellfehlern.

Februar 2025
Hydrological Processes. - 39(2025)2, Art. e70084

Electrical Conductivity as a Tracer for Seasonal Reverse Flow and Transport of Trace Organic Contaminants in River Spree

Christoph J. Reith; Jörg Lewandowski; Anke Putschew; Tobias Goldhammer; Josefine Filter; Stephanie Spahr

Die Studie untersuchte, ob die elektrische Leitfähigkeit als hydrologischer Tracer für die Intensität und Dauer von saisonalen Rückströmungen in der Spree dienen kann. Außerdem wurde untersucht, wie sich diese Rückströmungen auf die chemische Wasserqualität (Konzentrationen von Spurenstoffen) flussaufwärts auswirkten.

Environmental_Science&Technology.
Februar 2025
Environmental Science & Technology. - XX(2025)X, XX-XX

Role of Suspended Particulate Matter for the Transport and Risks of Organic Micropollutant Mixtures in Rivers: A Comparison between Baseflow and High Discharge Conditions

Lili Niu; Andrea Gärtner; Maria König; Martin Krauß; Stephanie Spahr; Beate I. Escher

Die Verteilungsdynamik von organischen Mikroverunreinigungen zwischen Wasser und Schwebstoffen in Flussökosystemen unterscheidet sich zwischen trockenem und nassem Wetter. Die chemischen Konzentrationen und Mischungseffekte in Extrakten aus Flüssen werden bei Regen von Schwebstoffen dominiert, während bei trockenem Wetter die gelöste Phase überwiegt.